Hoby revisited – 100 Jahre beißende Tierköpfe von Lolland

Das im Jahr 1920 entdeckte Prunkgrab von Hoby ist ein zentraler Befund der älterkaiserzeitlichen Archäologie. Es ist eines der reichsten Gräber der „Lübsow-Gruppe“ und barg qualitätsvolle Gegenstände römischer Herkunft und nicht minder qualitätsvolle Artefakte einheimischer Produktion. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden knapp 250 Meter entfernt von der Bestattungsstelle durch Hobbyarchäologen älterkaiserzeitliche Keramik und mehrere Metallfunde entdeckt, die von einem mit dem Grab zeitgleichen Siedlungsplatz stammen. Dieser wurde seit 2005 ausgegraben. Im Rahmen eines dänisch-deutschen Kooperationsprojektes werden diese Befunde ausgewertet. Zugleich wird auch das Inventar des Prunkgrabes neu bearbeitet – die Ergebnisse der separat vorgenommenen antiquarischen Untersuchungen zu den einheimischen Gegenständen aus dem Grab können hier präsentiert werden. Die Untersuchungen zu den Fibeln und der Schnalle sowie die vergleichende Analyse der Importgefäßzusammensetzung verweisen gänzlich auf eine Datierung des Grabes von Hoby in claudische Zeit, relativchronologisch in die Subphase B1b.