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Deep Targeting: Zur Steigerung der Eingriffstiefe in die Erfahrungsspielräume des Sozialen
Der Beitrag nimmt Facebooks Targeting-Praktiken im Kontext der Erstürmung des US-amerikanischen Kapitols 2021 zum Anlass einer soziologischen Targeting-Analyse. Er argumentiert zunächst dafür, den Analysemodus umzustellen vom in der Sozialphilosophie üblichen Fokus auf Entscheidungen auf die Kategorie der Erfahrung. Daraufhin erfolgt eine pragmatistische Konzeption des Erfahrungsbegriffs, an die sich eine Klärung der Kriterien zur Bestimmung der gesellschaftlichen „Eingriffstiefe“ des Targeting anschließt. Hierzu wird die erweiterte Heuristik Luhmannscher Sinndimensionen (sachlich, sozial, zeitlich, räumlich) fruchtbar gemacht. Die Analyse des Targeting in allen Sinndimensionen kulminiert in der These, dass zeitgenössisches Deep Targeting durch Orientierung am Aktualen und durch Steigerung der Eingriffstiefe in die Erfahrungsspielräume des Sozialen zu einer Kontingenz-einschränkenden Verengung von Erfahrung führt. Aus dieser These werden abschließend normative Konsequenzen gezogen.