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摘要
这篇文章是关于乌克兰战争及其自卫权的。这不再是个人合法自卫的问题,而是社会自卫的问题。这一概念是德国天主教徒中央委员会在 2000 年的一篇论文中提出的,后来扩展为 "保护的责任",在 2004/2005 年于纽约举行的联合国世界首脑会议上得到了世界上几乎所有国家的承认,甚至被宣布为一种道德义务。其中制定的标准与天主教的正义战争教义有着明显的相似之处。普京多年来一直在公开表达其霸权意图,如果能认真对待普京的意图并制定预防性战略,那就更好了。毕竟,现代战争不再产生赢家,最终只会产生输家。教皇方济各在他的通谕 Fratelli tutti 中总结了这一观点,该通谕无疑可以被解读为关于和平的通谕。乌克兰战争将证实这一观点。
Im Brennpunkt von Theologie und Ethik – Wladimir Putin
Der vorliegende Beitrag handelt über den Krieg in der Ukraine und ihrem Recht auf Selbstverteidigung. Es geht nicht mehr um legitime individuelle Notwehr, sondern um soziale Notwehr. Daraus wird unter den gegebenen Voraussetzungen das Recht zum militärischen Eingreifen, zur so genannten humanitären Intervention abgeleitet.Dieses Konzept wurde in einem Thesenpapier des Zentralkomitees der deutschen Katholiken aus dem Jahr 2000 formuliert und später zur Schutzverantwortung oder Responsibility To Protect erweitert, das im Jahr 2004/2005 auf dem Weltgipfel der Vereinten Nationen in New York von fast allen Staaten der Erde anerkannt und sogar zur moralischen Pflicht erklärt wurde. Die dort formulierten Kriterien geben in der Sache eine deutliche Affinität zur katholischen Lehre vom gerechten Krieg zu erkennen. Besser wäre es gewesen, Putins hegemoniale Absichten, die er schon seit Jahren offen kommuniziert hatte, ernst zu nehmen und präventive Strategien zu entwickeln. Denn der moderne Krieg bringt keine Sieger mehr hervor, sondern am Ende nur Verlierer. In seiner Enzyklika Fratelli tutti, die man durchaus als Friedensenzyklika lesen kann, bringt Papst Franziskus diese Einsicht auf den Punkt. Der Krieg in der Ukraine wird diese Einsicht bestätigen.