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Die Börse und das Wettbüro: Differenz und Konvergenz im 19. und 20. Jahrhundert
Zusammenfassung Onlinebörsen für Sportwetten verbinden auf den ersten Blick ganz getrennte Sphären: das Freizeitvergnügen von Sportkonsum und Glücksspiel mit der ernsten, angestrengten Ökonomie der Börse. Diese konzeptuelle Differenzierung ist ein Produkt des 19. Jahrhunderts, und durchaus fragil: geht es doch in beiden Bereichen gleichermaßen darum, Wetten abzuschließen. Die Verfahren und die Organisation der Wetten aber waren lange Zeit spezifisch für beide Sphären. Indem diese aus ihren Ursprungskontexten zunehmend entbettet und übertragbar werden, gerade auch im Zuge der Digitalisierung, tritt zum Ende des 20. Jahrhunderts immer klarer der identische formallogische Kern beider Welten zutage: die Verabredung von Zahlungsströmen in kompetitiver Referenz auf künftige Zustände eines Systems, d.h. die Vermarktlichung formalisierter, zu prognostizierender Zukunft.