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Die Bildungsungleichheit der Schulentwicklungsforschung. Reflexionsprobleme zwischen wissenschaftlichen Problemkonstruktionen und politischen Lösungsroutinen
Der Beitrag befasst sich mit der Frage, in welcher Form Bildungsungleichheit einen Gegenstand für die Schulentwicklungsforschung (SEF) darstellt, und fokussiert hierbei die Theorieannahmen ihrer Problembeschreibungen. Ausgehend von einer eigenen Systematisierung soziologischer Erklärungsschemata zur Genese von Bildungsungleichheit – dem „gruppistischen“, dem „phylogenetischen“ und dem „operativen“ Schema – wird die Übernahme dieser Schemata in die Problemkonstruktion der SEF kritisch diskutiert. Problematisiert wird hierbei, dass die Fokussierung auf „gruppistisch-phylogenetische“ Erklärungen dazu führt, schulexterne, durch Schulentwicklung nicht beeinflussbare distale Ursachen von Bildungsungleichheit zu betonen, während proximale „operative“ Schulfaktoren (Differenzierungs- und Organisationshandeln), die durch Schulentwicklung und entsprechende bildungspolitische Programme erreichbar wären, paradoxerweise nicht bzw. kaum systematisch zum Ausgangspunkt für Analyse und Programmatik gemacht werden.