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(Fehlende) Anwesenheit bei Begutachtungsprozessen: Zum Wandel der sozialen Interaktionen im virtuellen Format
Zusammenfassung Sozial ausgehandelte Interaktionsordnungen bestimmen wesentlich den Ablauf sozialer Situationen. Bei Begutachtungen mit Vor-Ort-Begehungen existieren unterschiedliche soziale Situationen, welche in ihrer Gesamtheit dazu beitragen, formal korrekte und vertretbare Entscheidungen zu produzieren. Doch wie gestalten sich die Interaktionen, wenn Begutachtungsverfahren in die Virtualität überführt werden? Welche Folgen ergeben sich für den Begutachtungsprozess? Anhand von qualitativen Leitfadeninterviews wird die Bedeutung der sozialen Situationen und der ihnen inhärenten Interaktionsordnungen für die Beteiligten von Begutachtungen im präsenten sowie im virtuellen Format anhand zweier Förderprogramme der Deutschen Forschungsgemeinschaft untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass virtuelle Sitzungen die Interaktionsmöglichkeiten unter allen Beteiligten einschränken. Problematisch ist im Besonderen, dass Situationen mit einer situativ geregelten Interaktionsordnung fehlen, denn laut der Beteiligten sind sie essentiell dafür, dass Begutachtungsprozesse reibungslos und so ablaufen, dass alle relevanten Aspekte einbezogen werden können.
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