Theaterausstellungen .1900年微笑广场转移

IF 0.1 4区 艺术学 0 THEATER
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In diesem Kontext steht die Dissertation der Theater- und Medienwissenschaftlerin Lotte Schüßler, in der sie nicht nur eine neue Perspektive auf die Fachgeschichte der Theaterwissenschaft eröffnet, sondern Einblick in eine interdisziplinäre, praxisund medienorientierte Geschichte der Geisteswissenschaften gewährt. Schüßler verlagert dafür den Schauplatz ihres Interesses aus dem Innern der Universitäten in die Hallen von Theaterausstellungen, einer Spielform der Welt- und Großausstellungen, die bekanntermaßen im Zeitraum von 1880 bis in die 1920er Jahre in Europa vielerorts florierten. Innerhalb dieser Ausstellungen, so die Kernüberlegung, konnten Diskurse und Praktiken der Geisteswissenschaften erprobt, in Frage gestellt und vor Fachpublikum sowie einer allgemeineren Öffentlichkeit popularisiert werden. Ausgangspunkt von Schüßlers Erzählung über die Entstehung der Theaterwissenschaft ist dementsprechend nicht die ‚Entdeckung' der Aufführung. Sie interessiert viel mehr, wie das Wissen über Theater im Zusammenspiel von Medien, Objekten und Praktiken sowie in der Auseinandersetzung mit anderen Wissenschaften in den im Untertitel als „Spielräume\" apostrophierten Ausstellungen hergestellt und vermittelt wurde. Der Aufbau des schön gestalteten (Umschlaggestaltung: Max Bartholl) Buchs ist so klar wie einleuchtend. Nach einer kurzen Einführung in historische Tiefendimensionen des Ausstellens von Theater führt jedes der Kapitel durch eine von drei Ausstellungen im deutschsprachigen Raum: Wien 1892, Berlin 1910 und Magdeburg 1927. Die Autorin stellt dabei keine spektakulären Inszenierungen von Wissen vor, sondern fokussiert Medien und deren Gebrauch, die sich „durch ihre zugleich wissenschaftlichen, populären und pädagogischen Eigenschaften auszeichnen\" (21): Dazu gehören Exponatlisten, Fachsystematiken und Raumpläne (Wien), Ausstellungsberichte und -kataloge (Berlin), Bühnenmodelle, aber auch „neue Medien\" wie Rundfunk, Film und Grammophon (Magdeburg). Eine diskursive Klammer bilden Überlegungen zu sich wandelnden Konzepten von „Anschauung\", die von Ausstellungsmacher*innen und Geisteswissenschaftlern unterschiedlich bewertet wurden: Während in Museums- und Ausstellungsdiskursen schon früh über (medien-)pädagogische Konzepte der Vermittlung qua Anschauung nachgedacht wurde, bewertet Schüßler, insbesondere im diskursgeschichtlich orientierten 2. Kapitel, philosophische Fakultäten demgegenüber vor allem als Orte durchaus elitärer Innerlichkeit. Beleuchtet werden zudem die Verhältnisse von Theaterwissenschaft und anderen geisteswissenschaftlichen Fächern: Geht es im ersten Kapitel um die Musikwissenschaft und im zweiten um die Literaturwissenschaft (ein Klassiker der Fachgeschiche, [End Page 145] den Lotte Schüßler dank ihres Fokus auf Medien und Praktiken des Ausstellens jenseits der Konkurrenz von Theaterwissenschaft und Germanistik erzählen kann), konzentriert sich das dritte Kapitel auf die Beziehung der Theaterwissenschaft zu den im Entstehen begriffenen Wissenschaften der neuen Medien. Auch hier greift die Autorin einen bekannten Topos auf: den Ausschluss dieser neuen Medien aus dem Gegenstandsbereich der Theaterwissenschaft zum Zweck ihrer eigenständigen akademischen Etablierung. Schüßler rezipiert nicht nur Ansätze aus der Fachgeschichtsschreibung, die dies für einige Institute bereits problematisiert haben [1], sondern es zeigt sich auch ein Vorteil ihres gewissermaßen post-institutionellen Wissenschaftsverständnisses: Wissenschaft spielt sich eben nicht nur in der Universität ab; sie wird an unterschiedlichen Orten verhandelt, in Frage gestellt oder weiterentwickelt. Somit fragt die Autorin nicht, welche Wissensbereiche Einfluss auf im engeren Sinne wissenschaftliche Wissensproduktion hatten, sondern die Schauplätze dieser Produktion sind von vornherein deutlich weiter gefasst. Mit dem Verweis auf Ansätze einer wissen(schaft)shistorischen Performanzanalyse [2] geht es ihr ausdrücklich auch um (noch) ungesichertes Wissen oder sich nicht verwirklichende Bestrebungen. Dafür bleibt Schüßlerstets nah an den historischen Objekten, Akteur*innen und Praktiken. An einigen Stellen hätte die Analyse der Übergänge zwischen inner- und außerakademischer Wissenschaft sowie deren Genealogien und prekären Beziehungen durch die Präzisierung von Wissens- und Wissenschaftsbegriffen vertieft werden können. Zudem hätten das erweiterte Wissenschaftsverständnis sowie die Untersuchungsgegenstände...","PeriodicalId":55908,"journal":{"name":"FORUM MODERNES THEATER","volume":"41 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Theaterausstellungen. Spielräume der Geisteswissenschaften um 1900 by Lotte Schüßler (review)\",\"authors\":\"\",\"doi\":\"10.1353/fmt.2023.a908153\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Reviewed by: Theaterausstellungen. Spielräume der Geisteswissenschaften um 1900 by Lotte Schüßler Thekla Sophie Neuß (bio) Lotte Schüßler: Theaterausstellungen. 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摘要

在某些地方,对内在和非学术科学之间的相互转变及其宗谱关系的分析本可以通过完善知识和科学范畴的重点而加深。你认为…
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Theaterausstellungen. Spielräume der Geisteswissenschaften um 1900 by Lotte Schüßler (review)
Reviewed by: Theaterausstellungen. Spielräume der Geisteswissenschaften um 1900 by Lotte Schüßler Thekla Sophie Neuß (bio) Lotte Schüßler: Theaterausstellungen. Spielräume der Geisteswissenschaften um 1900. Göttingen: Wallstein 2022, 289 Seiten. Hartnäckig hält sich das Bild von Geisteswissenschaftler*innen, die für ihre Arbeit einzig ihren Kopf benötigen. Entsprechend subsumierte man die Geschichte der Geisteswissenschaften lange Zeit unter die Geistes- und Ideengeschichte oder erzählte sie entlang der Biografien großer Denker [sic!] und ehrwürdiger Institutionen. Seit einigen Jahren artikuliert sich allerdings ein Interesse an den institutionellen und materiellen Bedingungen geisteswissenschaftlichen Wissens. In diesem Kontext steht die Dissertation der Theater- und Medienwissenschaftlerin Lotte Schüßler, in der sie nicht nur eine neue Perspektive auf die Fachgeschichte der Theaterwissenschaft eröffnet, sondern Einblick in eine interdisziplinäre, praxisund medienorientierte Geschichte der Geisteswissenschaften gewährt. Schüßler verlagert dafür den Schauplatz ihres Interesses aus dem Innern der Universitäten in die Hallen von Theaterausstellungen, einer Spielform der Welt- und Großausstellungen, die bekanntermaßen im Zeitraum von 1880 bis in die 1920er Jahre in Europa vielerorts florierten. Innerhalb dieser Ausstellungen, so die Kernüberlegung, konnten Diskurse und Praktiken der Geisteswissenschaften erprobt, in Frage gestellt und vor Fachpublikum sowie einer allgemeineren Öffentlichkeit popularisiert werden. Ausgangspunkt von Schüßlers Erzählung über die Entstehung der Theaterwissenschaft ist dementsprechend nicht die ‚Entdeckung' der Aufführung. Sie interessiert viel mehr, wie das Wissen über Theater im Zusammenspiel von Medien, Objekten und Praktiken sowie in der Auseinandersetzung mit anderen Wissenschaften in den im Untertitel als „Spielräume" apostrophierten Ausstellungen hergestellt und vermittelt wurde. Der Aufbau des schön gestalteten (Umschlaggestaltung: Max Bartholl) Buchs ist so klar wie einleuchtend. Nach einer kurzen Einführung in historische Tiefendimensionen des Ausstellens von Theater führt jedes der Kapitel durch eine von drei Ausstellungen im deutschsprachigen Raum: Wien 1892, Berlin 1910 und Magdeburg 1927. Die Autorin stellt dabei keine spektakulären Inszenierungen von Wissen vor, sondern fokussiert Medien und deren Gebrauch, die sich „durch ihre zugleich wissenschaftlichen, populären und pädagogischen Eigenschaften auszeichnen" (21): Dazu gehören Exponatlisten, Fachsystematiken und Raumpläne (Wien), Ausstellungsberichte und -kataloge (Berlin), Bühnenmodelle, aber auch „neue Medien" wie Rundfunk, Film und Grammophon (Magdeburg). Eine diskursive Klammer bilden Überlegungen zu sich wandelnden Konzepten von „Anschauung", die von Ausstellungsmacher*innen und Geisteswissenschaftlern unterschiedlich bewertet wurden: Während in Museums- und Ausstellungsdiskursen schon früh über (medien-)pädagogische Konzepte der Vermittlung qua Anschauung nachgedacht wurde, bewertet Schüßler, insbesondere im diskursgeschichtlich orientierten 2. Kapitel, philosophische Fakultäten demgegenüber vor allem als Orte durchaus elitärer Innerlichkeit. Beleuchtet werden zudem die Verhältnisse von Theaterwissenschaft und anderen geisteswissenschaftlichen Fächern: Geht es im ersten Kapitel um die Musikwissenschaft und im zweiten um die Literaturwissenschaft (ein Klassiker der Fachgeschiche, [End Page 145] den Lotte Schüßler dank ihres Fokus auf Medien und Praktiken des Ausstellens jenseits der Konkurrenz von Theaterwissenschaft und Germanistik erzählen kann), konzentriert sich das dritte Kapitel auf die Beziehung der Theaterwissenschaft zu den im Entstehen begriffenen Wissenschaften der neuen Medien. Auch hier greift die Autorin einen bekannten Topos auf: den Ausschluss dieser neuen Medien aus dem Gegenstandsbereich der Theaterwissenschaft zum Zweck ihrer eigenständigen akademischen Etablierung. Schüßler rezipiert nicht nur Ansätze aus der Fachgeschichtsschreibung, die dies für einige Institute bereits problematisiert haben [1], sondern es zeigt sich auch ein Vorteil ihres gewissermaßen post-institutionellen Wissenschaftsverständnisses: Wissenschaft spielt sich eben nicht nur in der Universität ab; sie wird an unterschiedlichen Orten verhandelt, in Frage gestellt oder weiterentwickelt. Somit fragt die Autorin nicht, welche Wissensbereiche Einfluss auf im engeren Sinne wissenschaftliche Wissensproduktion hatten, sondern die Schauplätze dieser Produktion sind von vornherein deutlich weiter gefasst. Mit dem Verweis auf Ansätze einer wissen(schaft)shistorischen Performanzanalyse [2] geht es ihr ausdrücklich auch um (noch) ungesichertes Wissen oder sich nicht verwirklichende Bestrebungen. Dafür bleibt Schüßlerstets nah an den historischen Objekten, Akteur*innen und Praktiken. An einigen Stellen hätte die Analyse der Übergänge zwischen inner- und außerakademischer Wissenschaft sowie deren Genealogien und prekären Beziehungen durch die Präzisierung von Wissens- und Wissenschaftsbegriffen vertieft werden können. Zudem hätten das erweiterte Wissenschaftsverständnis sowie die Untersuchungsgegenstände...
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