数字化和工作介绍要一个临时的

MARTIN KUHLMANN
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Verbunden hiermit ist zum anderen unübersehbar, dass die Arbeitsforschung sich des Themas Digitalisierung und Arbeit in einer Vielzahl von Forschungsprojekten und in konzeptionellen Diskussionen sowie durch die Mitwirkung an gestaltungsorientierten Aktivitäten angenommen hat. Digitalisierung und Arbeit ist zum Forschungsgegenstand einer kaum noch zu überschauenden Fülle von Einzelprojekten geworden. In die Erforschung und Gestaltung von Zusammenhängen zwischen Digitalisierung und Arbeit flossen – und fließen nach wie vor – erhebliche Mittel : auf Landesebene insbesondere in Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Niedersachsen, auf Bundesebene u. a. durch Förderprogramme des Forschungs-, des Wirtschaftsund teilweise des Arbeitsministeriums, durch ein eigenes Schwerpunktprogramm „Digitalisierung der Arbeitswelten“ (SPP 2267) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Förderschwerpunkte der Hans-Böckler-Stiftung. Ergebnisse dieser Forschungsanstrengungen sowie die weit verzweigten Diskussionen haben sich in einer Vielzahl von Sammelbänden und Monographien sowie in zahlreichen Beiträgen in einschlägigen Zeitschriften (oft in themenzentrierten Sonderausgaben) niedergeschlagen. Frühzeitig aktiv waren in dieser Hinsicht auch die WSI-Mitteilungen, die mit einem Schwerpunktheft unter dem Titel „Industrie 4.0 konkret“ (Heft 3 / 2018) das Ziel verfolgten, einige zum damaligen Zeitpunkt vorliegende, in unterschiedlichen Branchen und Tätigkeitsfeldern angesiedelte Fallstudien sowie erste arbeitspolitische Erfahrungen mit Industrie 4.0 zu versammeln. In den Beiträgen zeigten sich insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Arbeitswirkungen von Industrie 4.0 teilweise widersprüchliche, in der Summe jedoch vor allem heterogene und vielfältige Phänomene und Dynamiken – im Titel des Hefts als „ungleichzeitige Entwicklungen“ markiert. Bilanzierende Einschätzungen erschienen den Autorinnen und Autoren verfrüht. Auch wenn die „4.0“-Semantik in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre omnipräsent und dominant war, spielten verschiedene digitale Technologien schon damals eine wichtige Rolle und wurde bereits mit dem Begriff Digitalisierung operiert. Im Rückblick auf das frühere Schwerpunktheft sowie angesichts der unverändert hohen Forschungsintensität, die mittlerweile unter der Überschrift „Digitalisierung und Arbeit“ zudem eine erhebliche Verbreiterung erfahren hatte, lag es daher nahe, im Abstand von fünf Jahren ein weiteres Schwerpunktheft zu planen, das das Ziel verfolgt, die seither erreichten Erkenntnisfortschritte zu bilanzieren und Einblicke in den aktuellen Stand der Debatte zu liefern. Von Beginn an war klar, dass das Heft der mittlerweile erfolgten Diskursverschiebung von „Industrie 4.0“ zu „Digitalisierung“ zu folgen hatte, die sich rückblickend geradezu als Beleg für einen frühen Befund der Industrie-4.0-Forschung deuten lässt. Schon die Begriffsprägung „Industrie 4.0“ wurde frühzeitig vor allem als Diskursstrategie, als erfolgreicher Versuch von Agenda Setting interpretiert (Pfeiffer 2015 ; Hirsch-Kreinsen 2016), dem es nicht auf analytische Schärfe ankam, sondern der das Ziel verfolgte, Ressourcen und Handlungsbereitschaft zu mobilisieren. Ermöglicht wurde dies durch einen erstens eher vagen und offenen Begriff, der zweitens gerade deshalb unterschiedlich gefüllt werden konnte und in ganz verschiedenen Feldern zur Anwendung kam, dennoch drittens grundlegend Neues und Dringliches signalisierte, viertens auf gerade begonnene, erst zukünftig sich durchsetzende Entwicklungen verwies und die einzuleitenden © w s i M it te ilu n g en 2 0 2 3","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"218 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Digitalisierung und Arbeit. 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Ergebnisse dieser Forschungsanstrengungen sowie die weit verzweigten Diskussionen haben sich in einer Vielzahl von Sammelbänden und Monographien sowie in zahlreichen Beiträgen in einschlägigen Zeitschriften (oft in themenzentrierten Sonderausgaben) niedergeschlagen. Frühzeitig aktiv waren in dieser Hinsicht auch die WSI-Mitteilungen, die mit einem Schwerpunktheft unter dem Titel „Industrie 4.0 konkret“ (Heft 3 / 2018) das Ziel verfolgten, einige zum damaligen Zeitpunkt vorliegende, in unterschiedlichen Branchen und Tätigkeitsfeldern angesiedelte Fallstudien sowie erste arbeitspolitische Erfahrungen mit Industrie 4.0 zu versammeln. In den Beiträgen zeigten sich insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Arbeitswirkungen von Industrie 4.0 teilweise widersprüchliche, in der Summe jedoch vor allem heterogene und vielfältige Phänomene und Dynamiken – im Titel des Hefts als „ungleichzeitige Entwicklungen“ markiert. Bilanzierende Einschätzungen erschienen den Autorinnen und Autoren verfrüht. Auch wenn die „4.0“-Semantik in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre omnipräsent und dominant war, spielten verschiedene digitale Technologien schon damals eine wichtige Rolle und wurde bereits mit dem Begriff Digitalisierung operiert. Im Rückblick auf das frühere Schwerpunktheft sowie angesichts der unverändert hohen Forschungsintensität, die mittlerweile unter der Überschrift „Digitalisierung und Arbeit“ zudem eine erhebliche Verbreiterung erfahren hatte, lag es daher nahe, im Abstand von fünf Jahren ein weiteres Schwerpunktheft zu planen, das das Ziel verfolgt, die seither erreichten Erkenntnisfortschritte zu bilanzieren und Einblicke in den aktuellen Stand der Debatte zu liefern. Von Beginn an war klar, dass das Heft der mittlerweile erfolgten Diskursverschiebung von „Industrie 4.0“ zu „Digitalisierung“ zu folgen hatte, die sich rückblickend geradezu als Beleg für einen frühen Befund der Industrie-4.0-Forschung deuten lässt. 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Digitalisierung und Arbeit. Eine Zwischenbilanz als Einleitung
Als im Frühjahr 2022 im wissenschaftlichen Beirat der WSI-Mitteilungen die Idee zu einem Schwerpunktheft mit dem Arbeitstitel „Digitalisierung und Arbeit“ diskutiert wurde, spielten bei der Entscheidung für ein solches Heft zwei nach wie vor gültige Einschätzungen eine wichtige Rolle. Zum einen ist deutlich zu erkennen, dass sich Digitalisierung in der Arbeitswelt als zentrales Diskussionsthema fest etabliert hat und in nahezu allen Branchen und Betrieben auf der Agenda strategischer Überlegungen und Investitionsbudgets steht sowie für einen längeren Zeitraum einen erheblichen Einfluss auf den Wandel der Arbeitswelt haben wird. Verbunden hiermit ist zum anderen unübersehbar, dass die Arbeitsforschung sich des Themas Digitalisierung und Arbeit in einer Vielzahl von Forschungsprojekten und in konzeptionellen Diskussionen sowie durch die Mitwirkung an gestaltungsorientierten Aktivitäten angenommen hat. Digitalisierung und Arbeit ist zum Forschungsgegenstand einer kaum noch zu überschauenden Fülle von Einzelprojekten geworden. In die Erforschung und Gestaltung von Zusammenhängen zwischen Digitalisierung und Arbeit flossen – und fließen nach wie vor – erhebliche Mittel : auf Landesebene insbesondere in Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Niedersachsen, auf Bundesebene u. a. durch Förderprogramme des Forschungs-, des Wirtschaftsund teilweise des Arbeitsministeriums, durch ein eigenes Schwerpunktprogramm „Digitalisierung der Arbeitswelten“ (SPP 2267) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Förderschwerpunkte der Hans-Böckler-Stiftung. Ergebnisse dieser Forschungsanstrengungen sowie die weit verzweigten Diskussionen haben sich in einer Vielzahl von Sammelbänden und Monographien sowie in zahlreichen Beiträgen in einschlägigen Zeitschriften (oft in themenzentrierten Sonderausgaben) niedergeschlagen. Frühzeitig aktiv waren in dieser Hinsicht auch die WSI-Mitteilungen, die mit einem Schwerpunktheft unter dem Titel „Industrie 4.0 konkret“ (Heft 3 / 2018) das Ziel verfolgten, einige zum damaligen Zeitpunkt vorliegende, in unterschiedlichen Branchen und Tätigkeitsfeldern angesiedelte Fallstudien sowie erste arbeitspolitische Erfahrungen mit Industrie 4.0 zu versammeln. In den Beiträgen zeigten sich insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Arbeitswirkungen von Industrie 4.0 teilweise widersprüchliche, in der Summe jedoch vor allem heterogene und vielfältige Phänomene und Dynamiken – im Titel des Hefts als „ungleichzeitige Entwicklungen“ markiert. Bilanzierende Einschätzungen erschienen den Autorinnen und Autoren verfrüht. Auch wenn die „4.0“-Semantik in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre omnipräsent und dominant war, spielten verschiedene digitale Technologien schon damals eine wichtige Rolle und wurde bereits mit dem Begriff Digitalisierung operiert. Im Rückblick auf das frühere Schwerpunktheft sowie angesichts der unverändert hohen Forschungsintensität, die mittlerweile unter der Überschrift „Digitalisierung und Arbeit“ zudem eine erhebliche Verbreiterung erfahren hatte, lag es daher nahe, im Abstand von fünf Jahren ein weiteres Schwerpunktheft zu planen, das das Ziel verfolgt, die seither erreichten Erkenntnisfortschritte zu bilanzieren und Einblicke in den aktuellen Stand der Debatte zu liefern. Von Beginn an war klar, dass das Heft der mittlerweile erfolgten Diskursverschiebung von „Industrie 4.0“ zu „Digitalisierung“ zu folgen hatte, die sich rückblickend geradezu als Beleg für einen frühen Befund der Industrie-4.0-Forschung deuten lässt. Schon die Begriffsprägung „Industrie 4.0“ wurde frühzeitig vor allem als Diskursstrategie, als erfolgreicher Versuch von Agenda Setting interpretiert (Pfeiffer 2015 ; Hirsch-Kreinsen 2016), dem es nicht auf analytische Schärfe ankam, sondern der das Ziel verfolgte, Ressourcen und Handlungsbereitschaft zu mobilisieren. Ermöglicht wurde dies durch einen erstens eher vagen und offenen Begriff, der zweitens gerade deshalb unterschiedlich gefüllt werden konnte und in ganz verschiedenen Feldern zur Anwendung kam, dennoch drittens grundlegend Neues und Dringliches signalisierte, viertens auf gerade begonnene, erst zukünftig sich durchsetzende Entwicklungen verwies und die einzuleitenden © w s i M it te ilu n g en 2 0 2 3
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