生产率生态学:古典现代学中的能量概念及其对批判性社会学的影响。

Daniela Russ
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In einer historisch-soziologischen Analyse der Energiewirtschaft wird daran anschließend gezeigt, dass diese zwar eine reale Trennung zwischen natürlicher und menschlicher Arbeit vollzieht und verdinglicht, dabei jedoch eine darunterliegende Verbundenheit unterstellt. Denn die Realisierung dieser Trennung beruht gerade nich t auf der Vorstellung, Gesellschaft sei das Andere der Natur. Vielmehr folgten Wissenschaftler und Ingenieure der klassischen Moderne einer „produktivistischen Ökologie“, der zufolge Gesellschaft erst in ihrer energetischen Gattungsentwicklung zu ihrer natürlichen Bestimmung findet. Diese Vorstellung verliert seit den 1970er-Jahren an Überzeugungskraft. 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摘要

简言之,现代社会理论认为现代是一种社会形式,具有本质,但本质和社会的彻底分离。然而,我们并不常呼吁人靠着断层去探寻分离。根据一个Rekapitulation现代的能源联盟的概念相反,这篇文章表明,现代的想象当抓住anti-ökologische类型太短:她盗用了希腊人”是现代人的大自然总是也意味着社会本身naturbedingt,有时甚至比自然,理解.它之后,历史社会分析能源经济表明,不管经济目标是自然工作还是人性工作,它都会有某种内在的联系。因为这种分离并不是源自于社会是大自然的另一面的观点。相反,科学家和工程师听从“密集生态学”的古典时代派,根据这个理论,社会中只有其高能物种才能被自然演化成其物品。这个想法自从20世纪70年代以后就不再有说服力了。但是如果今天的生态问题不仅体现在失败的故事中,而且也体现在人类的生活目的的生态论断上的话,那么除对生态思考的批评外,还可能需要一个充满活力的物件。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Produktivistische Ökologie: Der Energiebegriff der klassischen Moderne und seine Implikationen für eine kritische Soziologie
Zusammenfassung Diverse ökologisch orientierte Entwürfe der jüngeren soziologischen Theorie betrachten die Moderne als eine Gesellschaftsform, für die eine strikte Trennung von Natur und Gesellschaft konstitutiv ist. Nicht selten schließt sich daran die Forderung an, diese Trennung durch Einsicht in Kontinuitäten zu unterlaufen. Anhand einer Rekapitulation des modernen Diskurses um den Begriff der Energie zeigt der Artikel dagegen, dass die Vorstellung der Moderne als anti-ökologische Gesellschaftsform zu kurz greift: Sie unterschlägt, dass das „Herausarbeiten“ des modernen Menschen aus der Natur immer auch bedeutete, Gesellschaft selbst als naturbedingt, bisweilen gar als natürliche, zu begreifen. In einer historisch-soziologischen Analyse der Energiewirtschaft wird daran anschließend gezeigt, dass diese zwar eine reale Trennung zwischen natürlicher und menschlicher Arbeit vollzieht und verdinglicht, dabei jedoch eine darunterliegende Verbundenheit unterstellt. Denn die Realisierung dieser Trennung beruht gerade nich t auf der Vorstellung, Gesellschaft sei das Andere der Natur. Vielmehr folgten Wissenschaftler und Ingenieure der klassischen Moderne einer „produktivistischen Ökologie“, der zufolge Gesellschaft erst in ihrer energetischen Gattungsentwicklung zu ihrer natürlichen Bestimmung findet. Diese Vorstellung verliert seit den 1970er-Jahren an Überzeugungskraft. Wenn aber die ökologische Frage heute nicht nur in der Geschichte gescheiterter Trennungen, sondern auch in der Geschichte einer ökologischen Bestimmung des menschlichen Lebenszwecks steht, so das Resümee, dann bedarf es neben einer Kritik des ökologischen Denkens womöglich auch eines positiven Begriffs von energetischer Verdinglichung.
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