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The majority-runoff as integral element of a parallel electoral system. Results of simulations with regard to the German federal elections in 2017 and 2021
Zusammenfassung Im Rahmen der Arbeit der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Wahlrechtskommission wurde von den Parteien CDU und CSU die Einführung eines Grabenwahlsystems vorgeschlagen, bei dem der Wahlkreisgewinner mit absoluter Mehrheit ermittelt werden soll, in der Regel durch eine Stichwahl in einem zweiten Wahlgang. Als Argumente für ein solches System wurde vorgebracht, dass damit die üblichen Effekte des Grabenwahlsystems wie starke Verzerrungen der Proportionalität und mögliche Umkehrungen der Mehrheitsverhältnisse abgemildert werden könnten. Der Artikel untersucht die zu erwartenden Effekten der Einführung eines Grabenwahlsystems mit absoluter Mehrheitsregel mit Stichwahl für den Deutschen Bundestag anhand von Simulationen für die letzten beiden Bundestagswahlen. Entgegen den Vermutungen kommt es bei einer solchen Ausgestaltung des Grabenwahlsystems zu stärkeren Verzerrungen des Proporzes als bei einem Grabenwahlsystem, das mit der relativen Mehrheitsregel in den Wahlkreisen kombiniert ist. Des Weiteren kommt es häufiger auch zu Umkehrungen der Parlamentsmehrheiten. Die bekannten Nachteile des Grabenwahlsystems werden also in keiner Weise abgeschwächt, ganz im Gegenteil verstärken sie sich noch.
期刊介绍:
Comparative Governance and Politics – Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft (ZfVP) was founded in 2007. It is an internationally renowned journal that adheres to the highest standards of quality (double-blind peer review). The journal is published quarterly, and it is the first bilingual (German and English) journal that focuses on innovative research results in the area of comparative politics.
The journal is a central academic forum for outstanding research achievements in the field of comparative politics, and covers the entire range of comparative research within the field. The journal publishes conceptual, methodological, and empirical studies from all the various research areas within the discipline of political science.
Special Issues and Special Sections
Special Issues and Special Sections offer the opportunity to present focal topics of comparative research. All submissions undergo a double-blind peer review procedure, which is conducted within the scope of a consultation between the author and the editors through our online submission system.
The editors will also initiate the creation of potential special issues through open calls for papers. At the same time, the editors always appreciate suggestions and initiatives from the comparative studies community. Proposals for Special Issues and Special Sections are also subjected to an internal evaluation process. Our Special Issues are published as one of the four quarterly issues and usually consist of six to ten articles, accompanied by an introduction written by the guest editor(s). Special Sections, on the other hand, are a topical focus in one of the four quarterly issues, consisting of three to five articles, which are supplemented by a guest editor’s preface.