{"title":"因为社会主流人士的排他经历及负面情绪所引发的政治暴力狂潮","authors":"Rebecca Endtricht","doi":"10.5771/2365-1083-2023-3-319","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Seit einigen Jahren lassen sich vermehrt gesellschaftliche Konflikte beobachten, die mit einer Unzufriedenheit gegenüber staatlichen Institutionen einhergehen. Münden solche Konflikte in Gewalthandlungen, stellen sie eine direkte Bedrohung des politischen und gesellschaftlichen Systems dar. In der vorliegenden Studie wird auf Basis der General Strain Theory untersucht, wie Diskriminierungserfahrung mit der Akzeptanz politisch motivierter Gewalt zusammenhängen und inwiefern negative Emotionen wie Wut und Enttäuschung dabei eine vermittelnde Rolle spielen. Als Diskriminierungsgründe werden Ethnie/Nationalität, Hautfarbe und Religion in den Blick genommen und Vergleiche zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund sowie Muslim:innen angestellt, um besonders vulnerable Teilgruppen identifizieren zu können. Die Analysen werden anhand der Daten einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung (N = 4 319) aus dem Jahr 2022 durchgeführt. Es zeigte sich in allen Teilgruppen ein positiver, signifikanter Effekt von Diskriminierungserfahrungen auf Wut, und von Wut auf Gewaltakzeptanz. Für Enttäuschung kann kein solcher Zusammenhang festgestellt werden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesen Mechanismen werden diskutiert und ihre gesellschaftliche und politische Relevanz aufgezeigt.","PeriodicalId":500893,"journal":{"name":"Rechtspsychologie","volume":"156 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Politische Gewaltakzeptanz als Folge von Ausgrenzungserlebnissen und negativen Emotionen bei Angehörigen der Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft\",\"authors\":\"Rebecca Endtricht\",\"doi\":\"10.5771/2365-1083-2023-3-319\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Seit einigen Jahren lassen sich vermehrt gesellschaftliche Konflikte beobachten, die mit einer Unzufriedenheit gegenüber staatlichen Institutionen einhergehen. Münden solche Konflikte in Gewalthandlungen, stellen sie eine direkte Bedrohung des politischen und gesellschaftlichen Systems dar. In der vorliegenden Studie wird auf Basis der General Strain Theory untersucht, wie Diskriminierungserfahrung mit der Akzeptanz politisch motivierter Gewalt zusammenhängen und inwiefern negative Emotionen wie Wut und Enttäuschung dabei eine vermittelnde Rolle spielen. Als Diskriminierungsgründe werden Ethnie/Nationalität, Hautfarbe und Religion in den Blick genommen und Vergleiche zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund sowie Muslim:innen angestellt, um besonders vulnerable Teilgruppen identifizieren zu können. Die Analysen werden anhand der Daten einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung (N = 4 319) aus dem Jahr 2022 durchgeführt. Es zeigte sich in allen Teilgruppen ein positiver, signifikanter Effekt von Diskriminierungserfahrungen auf Wut, und von Wut auf Gewaltakzeptanz. Für Enttäuschung kann kein solcher Zusammenhang festgestellt werden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesen Mechanismen werden diskutiert und ihre gesellschaftliche und politische Relevanz aufgezeigt.\",\"PeriodicalId\":500893,\"journal\":{\"name\":\"Rechtspsychologie\",\"volume\":\"156 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2023-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Rechtspsychologie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.5771/2365-1083-2023-3-319\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Rechtspsychologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/2365-1083-2023-3-319","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Politische Gewaltakzeptanz als Folge von Ausgrenzungserlebnissen und negativen Emotionen bei Angehörigen der Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft
Seit einigen Jahren lassen sich vermehrt gesellschaftliche Konflikte beobachten, die mit einer Unzufriedenheit gegenüber staatlichen Institutionen einhergehen. Münden solche Konflikte in Gewalthandlungen, stellen sie eine direkte Bedrohung des politischen und gesellschaftlichen Systems dar. In der vorliegenden Studie wird auf Basis der General Strain Theory untersucht, wie Diskriminierungserfahrung mit der Akzeptanz politisch motivierter Gewalt zusammenhängen und inwiefern negative Emotionen wie Wut und Enttäuschung dabei eine vermittelnde Rolle spielen. Als Diskriminierungsgründe werden Ethnie/Nationalität, Hautfarbe und Religion in den Blick genommen und Vergleiche zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund sowie Muslim:innen angestellt, um besonders vulnerable Teilgruppen identifizieren zu können. Die Analysen werden anhand der Daten einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung (N = 4 319) aus dem Jahr 2022 durchgeführt. Es zeigte sich in allen Teilgruppen ein positiver, signifikanter Effekt von Diskriminierungserfahrungen auf Wut, und von Wut auf Gewaltakzeptanz. Für Enttäuschung kann kein solcher Zusammenhang festgestellt werden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesen Mechanismen werden diskutiert und ihre gesellschaftliche und politische Relevanz aufgezeigt.