从事法医工作的孕妇和哺乳期女医师和解剖助理的职业危害

IF 0.4 4区 医学 Q4 MEDICINE, LEGAL
Clara-Sophie Schwarz, Peter Kegel, Lisa Küppers, Stefanie Ritz-Timme, Tanja Germerott, Cleo Walz
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Methoden Die im Berufsalltag von rechtsmedizinisch tätigen Ärztinnen und Präparatorinnen vorkommenden mutterschutzrelevanten Gefährdungen wurden systematisch erfasst und mithilfe der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur in einem interdisziplinären Team (Rechtsmedizin, Arbeitsmedizin) beurteilt. Ergebnisse und Diskussion Die Übertragung von bakteriellen und viralen Infektionen bei Obduktionen oder körperlichen Untersuchungen kann durch Abstand von Tätigkeiten mit Verletzungspotenzial sowie konsequente Schutzmaßnahmen vermieden werden. Unter Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwerts ist auch der Umgang mit formalinfixiertem Gewebe und ggf. bestimmten anderen Chemikalien grundsätzlich möglich. Das Bewegen schwerer Lasten (regelmäßig > 5 kg), bewegungsarmes langes Stehen (> 4 h täglich) sowie Nachtarbeit darf Schwangeren gemäß Mutterschutzgesetz nicht zugemutet werden. Schlussfolgerung Aufgrund der Vielfalt der Tätigkeiten und der möglichen Einwirkungen auf Schwangere/Stillende ist als Basis für die Verfügung von Schutzmaßnahmen bis hin zu einem möglicherweise erforderlichen Beschäftigungsverbot eine strukturierte allgemeine und individuelle Gefährdungsbeurteilung erforderlich. 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摘要

法医学是一项专业,孕妇和育婴妇女在从事职业时可能面对生物、化学、物理和心理上的危险。经验表明,对此类威胁进行评估往往会遇到困难,而且没有采取一致的行动建议。本项研究的目的是查明孕妇和哺乳及其子女在法医病理学、临床法医学和实验研究中存在的脆弱性,并为消除这些危险因素提出建议。在法医学医生和产前医生的职业生涯中发现的与母亲保护有关的危险的方法得到了系统的分析,并利用现有的科学文献在一个学科(法律和职业病学)小组中进行了分析。通过排除可能造成伤害的活动和全面的保护措施,可以研究在尸检或身体检查中传播细菌和病毒感染的情况。在接近工作边际值的情况下还需要使用功能型组织和在这种情况下使用。其实是有可能使用的其他化学品经常搬动重物5公斤,运动臂膀的长度根据母亲保护法,不能同情孕妇。鉴于对孕妇/育婴假的各种行动和可能的影响,需要进行有序的全面和个别评估,以便采取从可能需要的禁止雇用的措施。根据法律,诸如禁止蹲尿或实验室活动或全面禁止身体检查等一般活动禁令并没有得到规定。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Occupational hazards for pregnant and breastfeeding female physicians and dissection assistants working in forensic medicine
Zusammenfassung Hintergrund Die Rechtsmedizin ist ein Fachgebiet, in dem schwangere und stillende Frauen bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit gegenüber biologischen, chemischen, physikalischen und psychomentalen Gefährdungen exponiert sein können. Die Erfahrung zeigt, dass eine Beurteilung dieser Gefährdungen häufig Schwierigkeiten bereitet und zudem keine einheitliche Handlungsempfehlung existiert. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Gefährdungen Schwangerer und Stillender und ihrer Kinder in der forensischen Pathologie, der klinischen Rechtsmedizin und der experimentellen Forschung zu identifizieren und Empfehlungen zum Umgang mit diesen Gefährdungen auszuarbeiten. Methoden Die im Berufsalltag von rechtsmedizinisch tätigen Ärztinnen und Präparatorinnen vorkommenden mutterschutzrelevanten Gefährdungen wurden systematisch erfasst und mithilfe der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur in einem interdisziplinären Team (Rechtsmedizin, Arbeitsmedizin) beurteilt. Ergebnisse und Diskussion Die Übertragung von bakteriellen und viralen Infektionen bei Obduktionen oder körperlichen Untersuchungen kann durch Abstand von Tätigkeiten mit Verletzungspotenzial sowie konsequente Schutzmaßnahmen vermieden werden. Unter Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwerts ist auch der Umgang mit formalinfixiertem Gewebe und ggf. bestimmten anderen Chemikalien grundsätzlich möglich. Das Bewegen schwerer Lasten (regelmäßig > 5 kg), bewegungsarmes langes Stehen (> 4 h täglich) sowie Nachtarbeit darf Schwangeren gemäß Mutterschutzgesetz nicht zugemutet werden. Schlussfolgerung Aufgrund der Vielfalt der Tätigkeiten und der möglichen Einwirkungen auf Schwangere/Stillende ist als Basis für die Verfügung von Schutzmaßnahmen bis hin zu einem möglicherweise erforderlichen Beschäftigungsverbot eine strukturierte allgemeine und individuelle Gefährdungsbeurteilung erforderlich. Generelle Tätigkeitsverbote wie ein Obduktions- oder Laborverbot oder ein pauschales Verbot körperlicher Untersuchungen lassen sich aus den gesetzlichen Vorgaben nicht ableiten.
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Rechtsmedizin
Rechtsmedizin MEDICINE, LEGAL-
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6-12 weeks
期刊介绍: Rechtsmedizin is an internationally recognized journal dealing with all aspects of forensic medicine. It provides information on current developments in forensic pathology, traumatology, traffic medicine, toxicology, serology, insurance medicine, psychopathology and legal medical issues. Freely submitted original papers allow the presentation of important clinical studies and serve scientific exchange. Case reports feature interesting and unique cases thus providing a platform for scientific information and critical discussion. Comprehensive reviews on a specific topical issue focus on providing evidenced based information on all aspects of the field. Review articles under the rubric ''Continuing Medical Education'' present verified results of scientific research and their integration into daily practice.
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