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Ossäre Bedeutung von Mineral- und Heilwässern: Physiologie und epidemiologische Evidenz
Zusammenfassung Mineral- und Heilwässer zeichnen sich durch eine sortenspezifische Zusammensetzung aus, so dass sich die Wässer auch ausernährungsphysiologischer Sicht voneinander unterscheiden. Viele Mineral- und Heilwässer bilden eine quantitativ bedeutsame Quelle für gut bioverfügbares Calcium und Magnesium. Calciumreiche Wässer stellen somit eine günstige Alternative zum gut löslichen Calciumcitrat dar, wie es in der Leitlinie der Bone Health & Osteoporosis Foundation bei Achlorhydrie oder eingeschränkter Magensäureproduktion (z. B. Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren) als Calciumquelle empfohlen wird. Calciumwässer senken den Serumspiegel an Parathormon ähnlich stark wie Calcium aus Milch oder Supplementen mit einem äquivalenten Gehalt des Mineralstoffs. Damit verbunden ist bei alkalischen Calciumwässern eine Hemmung der Knochenresorption. Auch senken bikarbonatreiche Wässer die renale Säurelast sowie die Calciumverluste über den Urin. Ungeklärt ist der Einfluss der Wässer auf die Calciumbilanz und das Frakturrisiko. Der Natrium- und Kaliumgehalt der meisten Wässer ist zu gering, um den Knochenstoffwechsel nennenswert beeinflussen zu können. Auch üben Wässer mit moderatem Fluoridgehalt (0,70-1,0 mg/l) keinen, von anderen Nahrungsfaktoren (Calcium, Protein) unabhängigen Einfluss auf die Mikrostruktur der Knochen aus.