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Psychoanalytische Konzeptionen der Sucht im Wandel
Der Beitrag beschreibt die wichtigsten psychoanalytischen Erklärungen und Therapieansätze für Sucht aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum vor dem Hintergrund einer Skizzierung ihrer historischen Vorläufer. Die triebtheoretischen Annahmen der Anfangszeit hatten die Sucht bei den Perversionen eingereiht. Der Begriff der »Initialverstimmung« markiert eine Richtungsänderung, indem er den süchtigen Betäubungszwang aus frühen narzisstischen Enttäuschungserfahrungen erklärt. Kleinianische Autoren sprachen von »destruktiven inneren Anteilen«, die durch süchtiges Agieren bekämpft werden, während der ichpsychologische Mainstream die Sucht bis heute als Folge einer fehlerhaften Abwehr bzw. eines psychischen Strukturmangels auffasst. Ein neuerer Ansatz sieht die Sucht zum einen als Abwehrsymptom innerhalb verschiedener Persönlichkeitsstörungen und Neurosen, zum anderen als eigenständiges Abwehrsystem, das auf die (missglückte) Interaktion des frühen Selbst mit seinen Bezugsobjekten zurückgeht.