{"title":"从1836年的钢筋模具到1986年的高楼模型","authors":"A. Benz","doi":"10.14361/9783839450666-011","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Universitätssammlungen bewegen sich was ihre Nutzung betrifft idealtypisch zwischen den Kernbereichen ›Forschung und Lehre‹, teilweise ergänzt durch Formen öffentlicher Präsentation, oftmals auch als ›third mission‹ bezeichnet. Auch wenn universitäre Sammlungen darüber hinaus einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes ihrer Einrichtungen leisten, so zählen Sammeln und Bewahren nicht zu den Hauptaufgaben einer Universität. Vielmehr würde eine ausschließlich auf Musealisierung abzielende Sammlungsarbeit den genannten Kernanliegen zuwiderlaufen. Mögliche Konflikte lassen sich unter anderem dadurch entschärfen, dass die materiellen und kulturellen Hinterlassenschaften als authentische historische Sachquellen in den universitären Lehrbetrieb integriert werden. Dabei stellt sich allerdings häufig das Problem, dass in der fachlichen Lehre genutzte Objekte ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Ein Lösungsansatz, wie ihn die Kustodie der TU Bergakademie Freiberg seit einigen Jahren verstärkt betreibt, ist die Nutzung ›funktionsloser‹ Sammlungen in dermuseologischen Lehre. Das Vorgehen wird anhand von Praxisbeispielen aus zwei Lehrveranstaltungstypen veranschaulicht und dabei auch der Transformationsprozess universitärer Sammlungsobjekte aufgezeigt.","PeriodicalId":340392,"journal":{"name":"Historisches Lernen und Materielle Kultur","volume":"9 5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Von der Eisengussplatte anno 1636 zum Hochbaumodell des Jahres 1986\",\"authors\":\"A. Benz\",\"doi\":\"10.14361/9783839450666-011\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Universitätssammlungen bewegen sich was ihre Nutzung betrifft idealtypisch zwischen den Kernbereichen ›Forschung und Lehre‹, teilweise ergänzt durch Formen öffentlicher Präsentation, oftmals auch als ›third mission‹ bezeichnet. Auch wenn universitäre Sammlungen darüber hinaus einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes ihrer Einrichtungen leisten, so zählen Sammeln und Bewahren nicht zu den Hauptaufgaben einer Universität. Vielmehr würde eine ausschließlich auf Musealisierung abzielende Sammlungsarbeit den genannten Kernanliegen zuwiderlaufen. Mögliche Konflikte lassen sich unter anderem dadurch entschärfen, dass die materiellen und kulturellen Hinterlassenschaften als authentische historische Sachquellen in den universitären Lehrbetrieb integriert werden. Dabei stellt sich allerdings häufig das Problem, dass in der fachlichen Lehre genutzte Objekte ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Ein Lösungsansatz, wie ihn die Kustodie der TU Bergakademie Freiberg seit einigen Jahren verstärkt betreibt, ist die Nutzung ›funktionsloser‹ Sammlungen in dermuseologischen Lehre. Das Vorgehen wird anhand von Praxisbeispielen aus zwei Lehrveranstaltungstypen veranschaulicht und dabei auch der Transformationsprozess universitärer Sammlungsobjekte aufgezeigt.\",\"PeriodicalId\":340392,\"journal\":{\"name\":\"Historisches Lernen und Materielle Kultur\",\"volume\":\"9 5 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2020-12-31\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Historisches Lernen und Materielle Kultur\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.14361/9783839450666-011\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Historisches Lernen und Materielle Kultur","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839450666-011","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Von der Eisengussplatte anno 1636 zum Hochbaumodell des Jahres 1986
Universitätssammlungen bewegen sich was ihre Nutzung betrifft idealtypisch zwischen den Kernbereichen ›Forschung und Lehre‹, teilweise ergänzt durch Formen öffentlicher Präsentation, oftmals auch als ›third mission‹ bezeichnet. Auch wenn universitäre Sammlungen darüber hinaus einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes ihrer Einrichtungen leisten, so zählen Sammeln und Bewahren nicht zu den Hauptaufgaben einer Universität. Vielmehr würde eine ausschließlich auf Musealisierung abzielende Sammlungsarbeit den genannten Kernanliegen zuwiderlaufen. Mögliche Konflikte lassen sich unter anderem dadurch entschärfen, dass die materiellen und kulturellen Hinterlassenschaften als authentische historische Sachquellen in den universitären Lehrbetrieb integriert werden. Dabei stellt sich allerdings häufig das Problem, dass in der fachlichen Lehre genutzte Objekte ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Ein Lösungsansatz, wie ihn die Kustodie der TU Bergakademie Freiberg seit einigen Jahren verstärkt betreibt, ist die Nutzung ›funktionsloser‹ Sammlungen in dermuseologischen Lehre. Das Vorgehen wird anhand von Praxisbeispielen aus zwei Lehrveranstaltungstypen veranschaulicht und dabei auch der Transformationsprozess universitärer Sammlungsobjekte aufgezeigt.