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Einige Fragen der individuellen Entschädigung der Ungarndeutschen (1989–1992)
Die bisherigen Analysen haben den in den 1990er Jahren in Ungarn durchgeführten Entschädigungsprozess unter dem Gesichtspunkt der Bestrebungen der politischen Parteien und der Veränderung ihrer diesbezüglichen Standpunkte untersucht sowie ihn in Kontext zu den verabschiedeten Rechtsnormen gebracht. Wenig Aufmerksamkeit erhielten demgegenüber die die Entschädigung betreffenden Meinungen der einzelnen betroffenen Gruppen, ihre konkreten Bestrebungen und die Möglichkeit der Gruppen, ihre Interessen durchzusetzen. In den bisherigen Forschungen wurden zudem die gesellschaftlichen Kosten der Rechtsverletzungen und ihre Auswirkung auf die betroffenen Gruppen bzw. auf das Leben der einzelnen Personen kaum thematisiert. Die den Anträgen auf Entschädigung beigefügten Dokumente (Lebensgeschichten, Fotografien, Briefwechsel, Akten) beleuchten währenddessen zahllose Erlebnisgeschichten, die auch – über die individuellen Überlebensstrategien und Kämpfe hinausgehend – die existenziellen, psychischen und physischen Auswirkungen der Rechtsverletzungen, die für Generationen Folgen hatten, offenlegen.
Die Studie arbeitet den Standpunkt der ungarndeutschen Gemeinschaft bezüglich der individuellen Entscheidung, die diesbezüglichen Aktivitäten des Landesverbands der Ungarndeutschen sowie die Bemühungen auf, die Rechtsverletzungen in die Erinnerungskultur der Gemeinschaft einfließen zu lassen.