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Die Anfänge jüdischer Belletristik im 19. Jahrhundert
Mit theoretischen, oft allzu schulmeisterlichen Schriften ließ sich eine breite Öffentlichkeit nicht erreichen, geschweige denn die Herzen gewinnen. Dazu eignete sich indes jenes Medium, das eine besondere Bedrohung für den bewussten Verbleib in der jüdischen Gemeinschaft bei sich allmählich auflösender Pflichtschuld darstellte: die schöne Literatur. »Vor Einem hüte Deinen Sohn, Vater, Deine Tochter, Mutter! das ist vor dem Romanlesen!« wetterte Ludwig Philippson 1855 auf der Titelseite des Jüdischen Volksblatts, um den verderblichen Einfluss der sog. »Lesesucht« in drastischen Bildern zu schildern: