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Ein „nach rechts verzerrtes Bild“? Antisemitische Vorfälle zwischen Polizeistatistik, Monitoring und Betroffenenperspektive
Antisemitische Anfeindungen werden in Deutschland durch unterschiedliche Statistiken erfasst und kategorisiert. Zwischen polizeilicher Kriminalitätsstatistik und Betroffenenperspektive besteht eine deutliche Diskrepanz. Als Ursache wird vermutet, dass die Eingangsstatistik Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) ein „nach rechts verzerrtes Bild“ liefert. Die Analyse der unterschiedlichen Erfassungsprinzipien und Kategorisierungssysteme und ihr Vergleich mit den Befunden zur Betroffenenperspektive auf Grundlage theoretischer und empirischer Erkenntnisse der Antisemitismusforschung widerlegen diese Annahme und weisen auf andere Ursachen hin. Die zivilgesellschaftlichen RIAS-Monitoringstellen können zwar das Dunkelfeld ebenfalls nicht vollständig aufhellen, liefern aber derzeit das präziseste Lagebild im Phänomenbereich antisemitischer Feindseligkeiten.