{"title":"今天和明天的文化参与","authors":"Norbert Sievers","doi":"10.3278/DIE1003W027","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Aus der Perspektive der Kulturpolitik wird in dem Beitrag zunächst nach empirischen Daten kultureller Teilhabe gefragt. Entgegen dem landläufig gefühlten Anstieg ist empirisch im Blick auf verwendete Zeitbudgets kein signifikantes Wachstum der kulturellen Teilhabe zu belegen, jedenfalls nicht derjenigen Angebote, die dem hier verwendeten engeren Kulturbegriff zugerechnet werden können. Es gibt zwar mehr Besuche (vor allem der großen Kultureinrichtungen und populären Kulturevents), aber nicht unbedingt mehr Besucher. Obwohl sich die Voraussetzungen für kulturelle Partizipation in den zurückliegenden Jahren verbessert haben, muss die Kulturpolitik zur Kenntnis nehmen, dass das kulturelle Interesse kein unbegrenzt verfügbares Gut ist, sondern eine knappe Ressource, um die sich viele Anbieter bemühen. Schon jetzt muss sie legitimierend fragen, wie weitere Nachfrage generiert werden kann. Dies muss sie umso dringender im Blick auf den demografischen und sozio-ökonomischen Strukturwandel der nächsten Jahre: Es besteht die Gefahr, dass der Publikumsnachwuchs wegbricht. Neben der Alterung sind ein steigender Migrantenanteil und zunehmende Armut weitere Zukunftsherausforderungen der kulturellen Teilhabe. Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)","PeriodicalId":202308,"journal":{"name":"DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung","volume":"57 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2010-10-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Kulturelle Teilhabe heute und morgen\",\"authors\":\"Norbert Sievers\",\"doi\":\"10.3278/DIE1003W027\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Aus der Perspektive der Kulturpolitik wird in dem Beitrag zunächst nach empirischen Daten kultureller Teilhabe gefragt. Entgegen dem landläufig gefühlten Anstieg ist empirisch im Blick auf verwendete Zeitbudgets kein signifikantes Wachstum der kulturellen Teilhabe zu belegen, jedenfalls nicht derjenigen Angebote, die dem hier verwendeten engeren Kulturbegriff zugerechnet werden können. Es gibt zwar mehr Besuche (vor allem der großen Kultureinrichtungen und populären Kulturevents), aber nicht unbedingt mehr Besucher. Obwohl sich die Voraussetzungen für kulturelle Partizipation in den zurückliegenden Jahren verbessert haben, muss die Kulturpolitik zur Kenntnis nehmen, dass das kulturelle Interesse kein unbegrenzt verfügbares Gut ist, sondern eine knappe Ressource, um die sich viele Anbieter bemühen. Schon jetzt muss sie legitimierend fragen, wie weitere Nachfrage generiert werden kann. Dies muss sie umso dringender im Blick auf den demografischen und sozio-ökonomischen Strukturwandel der nächsten Jahre: Es besteht die Gefahr, dass der Publikumsnachwuchs wegbricht. Neben der Alterung sind ein steigender Migrantenanteil und zunehmende Armut weitere Zukunftsherausforderungen der kulturellen Teilhabe. Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)\",\"PeriodicalId\":202308,\"journal\":{\"name\":\"DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung\",\"volume\":\"57 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2010-10-25\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.3278/DIE1003W027\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3278/DIE1003W027","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Aus der Perspektive der Kulturpolitik wird in dem Beitrag zunächst nach empirischen Daten kultureller Teilhabe gefragt. Entgegen dem landläufig gefühlten Anstieg ist empirisch im Blick auf verwendete Zeitbudgets kein signifikantes Wachstum der kulturellen Teilhabe zu belegen, jedenfalls nicht derjenigen Angebote, die dem hier verwendeten engeren Kulturbegriff zugerechnet werden können. Es gibt zwar mehr Besuche (vor allem der großen Kultureinrichtungen und populären Kulturevents), aber nicht unbedingt mehr Besucher. Obwohl sich die Voraussetzungen für kulturelle Partizipation in den zurückliegenden Jahren verbessert haben, muss die Kulturpolitik zur Kenntnis nehmen, dass das kulturelle Interesse kein unbegrenzt verfügbares Gut ist, sondern eine knappe Ressource, um die sich viele Anbieter bemühen. Schon jetzt muss sie legitimierend fragen, wie weitere Nachfrage generiert werden kann. Dies muss sie umso dringender im Blick auf den demografischen und sozio-ökonomischen Strukturwandel der nächsten Jahre: Es besteht die Gefahr, dass der Publikumsnachwuchs wegbricht. Neben der Alterung sind ein steigender Migrantenanteil und zunehmende Armut weitere Zukunftsherausforderungen der kulturellen Teilhabe. Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)