{"title":"加布里埃拉·米斯特拉诺贝尔文学奖和现代主义","authors":"","doi":"10.1515/9783110703450-019","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wir haben uns im Verlauf des zurückliegenden Teiles unserer Vorlesung auf die unterschiedlichen Aspekte und Ausprägungsformen der literarischen Avantgarden in Europa wie in Hispanoamerika konzentriert und sollten uns nun einigen Überlegungen zuwenden, welche sich aus unserer Arbeit an den Wegen aus der Avantgarde ergeben haben. Bereits der peruanische Theoretiker und Marxist José Carlos Mariátegui, mit dem wir uns im Rahmen unserer Vorlesung aus zeitgründen leider nicht auseinandersetzen konnten, hatte in seinen Siete ensayos de interpretación de la realidad peruana aus dem Jahre 1928 auf eine Reihe zeitgenössischer Entwicklungen rund um eine Gruppe junger Lyrikerinnen aufmerksam gemacht. Letztere lassen sich gewiss nicht unter den Begriff der historischen Avantgarden oder anderer avantgardistischer Strömungen subsumieren. Diese Dichterinnen oder „Poetisas“, so der peruanische Philosoph weiter, hätten einen neuen, frischen Ton insbesondere in die Lyrik Hispanoamerikas eingebracht und die Situation der Literaturen in Peru und weit darüber hinaus stark verändert. Es war nicht unsere Absicht, durch die Konzentration auf die historischen Avantgarden im spanischsprachigen Amerika in den Hintergrund zu drängen oder gar zu vergessen, dass es selbstverständlich auch andere Literaten und Literatinnen in der damaligen Literaturszene des Subkontinents gab. Zum Teil sind sie bis heute von großem Interesse und rückten gerade im Zusammenhang einer verstärkten Aufmerksamkeit für die Wege von Schriftstellerinnen als weiblichen „Poetas“ oder „Poetisas“ in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten. Im Folgenden möchte ich daher mein Hauptaugenmerk auf jene hispanoamerikanischen Lyrikerinnen richten1 und in diesem Zusammenhang drei höchst repräsentative Figuren herausgreifen, welche durchaus unterschiedliche Standpunkte im literarischen Feld der Literaturen Lateinamerikas markieren: Gabriela Mistral, Juana de Ibarbourou und Alfonsina Storni. Dabei ist das spezifische Interesse, das diesen drei Dichterinnen in den Amerikas wie in Europa entgegengebracht wird, sehr unterschiedlich beschaffen. 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摘要
我们在后面的过程中,Teiles课的不同方面和欧洲文学Avantgarden Ausprägungsformen Hispanoamerika关注了,而且我们现在一些考量而哪些来自我们的工作,因为有了前卫的投降.是马克思·汗(秘鲁理论家书é卡洛斯玛莉átegui范围内,我们用我们的课为了节约时间没有问题,但经过在其Siete ensayos de interpretación·杜洛夫peruana 1928年的一系列当代发展趋势上,周围是一群菜鸟Lyrikerinnen卫选.当然,这些移民不可能被历史上的前卫或者其他前卫运动所掩盖。秘鲁哲学家继续说,这些文学家或者诗人“风云”可以催收一种新潮,我们不是故意,通过关注历史Avantgarden说西班牙语在美国的压力或者其他的"作家"算了吧,当然也有Literatinnen当时的Literaturszene南亚次大陆有.对于女性作家选择“女子”这个名称,有些人至今还颇感兴趣,因为人们越来越关注女作家作为“女子”或“诗人”的形象。因此我主要提出针对拉美裔女孩诗1和在此相关情况下我提出三个极具代表性的人物:加夫列拉·米斯特拉、尤巴布雷母和阿方西纳·斯托尼。但是,这三位诗人在美国和欧洲都得到了截然不同的关注。大西洋两岸的信徒管道有点复杂
Gabriela Mistral, der Literaturnobelpreis und der Postmodernismus
Wir haben uns im Verlauf des zurückliegenden Teiles unserer Vorlesung auf die unterschiedlichen Aspekte und Ausprägungsformen der literarischen Avantgarden in Europa wie in Hispanoamerika konzentriert und sollten uns nun einigen Überlegungen zuwenden, welche sich aus unserer Arbeit an den Wegen aus der Avantgarde ergeben haben. Bereits der peruanische Theoretiker und Marxist José Carlos Mariátegui, mit dem wir uns im Rahmen unserer Vorlesung aus zeitgründen leider nicht auseinandersetzen konnten, hatte in seinen Siete ensayos de interpretación de la realidad peruana aus dem Jahre 1928 auf eine Reihe zeitgenössischer Entwicklungen rund um eine Gruppe junger Lyrikerinnen aufmerksam gemacht. Letztere lassen sich gewiss nicht unter den Begriff der historischen Avantgarden oder anderer avantgardistischer Strömungen subsumieren. Diese Dichterinnen oder „Poetisas“, so der peruanische Philosoph weiter, hätten einen neuen, frischen Ton insbesondere in die Lyrik Hispanoamerikas eingebracht und die Situation der Literaturen in Peru und weit darüber hinaus stark verändert. Es war nicht unsere Absicht, durch die Konzentration auf die historischen Avantgarden im spanischsprachigen Amerika in den Hintergrund zu drängen oder gar zu vergessen, dass es selbstverständlich auch andere Literaten und Literatinnen in der damaligen Literaturszene des Subkontinents gab. Zum Teil sind sie bis heute von großem Interesse und rückten gerade im Zusammenhang einer verstärkten Aufmerksamkeit für die Wege von Schriftstellerinnen als weiblichen „Poetas“ oder „Poetisas“ in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten. Im Folgenden möchte ich daher mein Hauptaugenmerk auf jene hispanoamerikanischen Lyrikerinnen richten1 und in diesem Zusammenhang drei höchst repräsentative Figuren herausgreifen, welche durchaus unterschiedliche Standpunkte im literarischen Feld der Literaturen Lateinamerikas markieren: Gabriela Mistral, Juana de Ibarbourou und Alfonsina Storni. Dabei ist das spezifische Interesse, das diesen drei Dichterinnen in den Amerikas wie in Europa entgegengebracht wird, sehr unterschiedlich beschaffen. Die Wege ihrer Rezeption beiderseits des Atlantiks sind nicht leicht miteinander