What Makes a Sacred Space Sacred and under What Circumstances Does it Become Desanctified?

Als Jugendlicher habe ich einmal so um 1970 herum das „Paradiso“ in Ams terdam besucht. Das war eine in ihren Ausmaßen bemerkenswert geräumige Discothek, die man in einer ehemaligen Kirche eingerichtet hatte. Ich fand das damals mit Anfang 20 bemerkenswert, vielleicht auch ein wenig skurril, aber ansonsten keineswegs außergewöhnlich. Die Melange aus Gefühlen, Assoziationen und Gestimmtheit erinnerten mich an Schülerund Studententre!s in meiner Heimatstadt. Stroblights, bunte Nebelschwaden, Undergroundmusik. Hier konnte ich „eintauchen“; hier fand ich eine Form von sich selbst verlierender ekstatischer Lebens-Sphäre wieder, mit der ich mich identi"zieren konnte und die mir damals, in jenen Hippie-Zeiten, vertraut war. In einer westdeutschen Kleinstadt besuchte ich in den 1990er Jahren eine Kneipe, die ebenfalls in einer ehemaligen Kirche, einem kleinen und eher unau!älligen Raum aus der Zeit um 1800 untergebracht war. Man hatte sich nicht bemüht, die Prinzipalstücke des Sakralraumes zu entfernen. Die Orgel allerdings war, wie man mir erzählte, zu Zeiten des Umbaus verkauft worden. Dafür hatte man den Altar zum Tresen umfunktioniert. Hinter ihm agierte ein Barkeeper, zapfte, mixte und plauderte. Ein Blick in die Speisekarte sollte die Besucher zum Schmunzeln bringen. Da gab es „Don Camillos Mess-Drink“ neben „Halleluja-Schluck“, „Weihwasser mit Schuss“ und ähnlich Anregendes. Ich kann mich erinnern, mit recht gemischten Gefühlen den gastlichen Ort nach nicht allzu langer Verweildauer wieder verlassen zu haben. Gut, ich war natürlich nicht mehr der gleiche unbefangene Besucher wie damals im „Paradiso“.