瑞士国家伦理委员会关于人类医学的报告

Nadine Brühwiler, S. Romagnoli, Jean-Daniel Strub
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摘要

在瑞士,联邦委员会于11月16日召开会议。2020年3月“非常情况”生效。在正常时期,瑞士有组织的州州政府对公共卫生问题的州政府能力相对较弱。皇权就在这些州,事实上在3月中旬以前,它们对新型冠状病毒的威胁手段还是存在着极大的差异。此外,战斗发生在不同程度的程度上,因为战斗发生在整个科罗纳多地区,而不仅仅是在开始时,在整个事件中。根据“特殊情况”的要求,虽然成果是在2012年9月12日第一次付诸实施,联邦理事会得以在整个瑞士最终通过范围广泛的措施。从这个意义上说,例如在瑞士重复同样的政策,“禁酒”政策也成为了现实。采取的行动包括,除其他外,Versammlungsverbot立即关闭大多数商店和所有学校、支助组织军中kantonalen当局(包括卫生部门)、推迟手术和治疗方法,在所有不实际的医院,并力求尼古拉斯Kontaktund Ausgangsverbot Langzeitpflege像Altersund疗养院的机构以及在残障人士的设施.另一个备受医学界关注的焦点则是密集治疗重症病房中资源有限的问题。病房设施、呼吸机、医护人员等。更不用说那些令人沮丧的报道和照片给了lombardy和Elsass地区良性循环的印象它们都是邻近1区
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Covid-19: Verlautbarungen der Schweizer Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin
In der Schweiz setzte der Bundesrat am 16. März 2020 die „außerordentliche Lage“ in Kraft. Zu normalen Zeiten ist die Landesregierung im föderalistisch organisierten Schweizer Staatswesen in Gesundheitsbelangen mit vergleichsweise geringen Kompetenzen ausgestattet. Die Hoheit liegt hier bei den Kantonen, und tatsächlich variierte deren Umgang mit der Bedrohung durch das neue Coronavirus bis Mitte März beträchtlich. Dies auch deshalb, weil die einzelnen Landesteile – nicht nur zu Beginn, sondern während der gesamten coronabedingten Ausnahmesituation – in sehr unterschiedlichem Ausmaß von Covid-19 betroffen waren. Unter den Gegebenheiten der „außerordentlichen Lage“, die – gestützt auf die noch sehr junge gesetzliche Grundlage des Bundesgesetzes „über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen“ (dem Epidemiengesetz vom 28. September 2012) – erstmals überhaupt zur Anwendung kam, konnte der Bundesrat nun jedoch weitreichende Maßnahmen für die ganze Schweiz beschließen. Ein „Lockdown“, vergleichbar mit den ungefähr zeitgleich beschlossenen Maßnahmen ihrer deutschsprachigen Nachbarländer, war damit auch in der Schweiz Tatsache. Zu den Maßnahmen gehörten unter anderem ein Versammlungsverbot, die sofortige Schließung der meisten Läden und aller Schulen, das Aufgebot der Armee zur Unterstützung der kantonalen Behörden (namentlich im Gesundheitsbereich), ein Aufschub aller nicht lebensnotwendiger Eingriffe und Behandlungen in Spitälern sowie ein Besuchs-, Kontaktund Ausgangsverbot in Institutionen der Langzeitpflege wie Altersund Pflegeheimen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Ein erster Fokus der medizinethischen Aufmerksamkeit galt auch hierzulande der Frage nach dem Umgang mit den begrenzten Ressourcen – Bettenkapazität, Beatmungsgeräte, Personal – in der Intensivmedizin. Dies nicht zuletzt unter dem Eindruck der bedrückenden Berichte und Bilder, die von der allmählichen Überlastung des Gesundheitswesens in der Lombardei und im Elsass zeugten. Beides sind Regionen, die unmittelbar an 1.
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