{"title":"Commons größer denken","authors":"D. Wilson","doi":"10.14361/9783839432457-054","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Als Evolutionsbiologe – ich wurde 1975 promoviert – bin ich mit Garrett Hardins 1968 in der Zeitschrift Science veröffentlichtem Essay »The Tragedy of the Commons« (»Die Tragik der Allmende«) groß geworden. Seine Parabel über die Dorfbevölkerung, die zu viele Kühe auf der gemeinsamen Weide grasen ließ, erfasste den Kern des Problems, das ich mit meiner Forschung lösen wollte. Wer eine zusätzliche Kuh dorthin trieb, so Hardin, erzielte gegenüber den anderen im Dorf einen Vorteil, doch da dies fortan alle tun, führte dieses Verhalten zur Überweidung. Die Welt der Tiere und Pflanzen ist voll von ähnlichen Beispielen, in denen jene, die sich zugunsten ihrer Gruppe verhalten, im Existenzkampf gegen eigennützigere Individuen unterliegen, was Ressourcenübernutzung und andere Tragödien zur Folge hat. Wird in der »biologischen Welt« diese sogenannte »Tragik der Allmende«1 jemals vermieden, und wenn ja, auf welche möglichen Lösungen für unsere eigene Spezies weist dies hin? Ein plausibles Szenario ist die natürliche Selektion auf der Ebene von Gruppen. Ein eigennütziger Landwirt könnte einen Vorteil gegenüber den anderen Landwirten im Dorf haben, doch ein Dorf, das – in welcher Weise auch immer – die »Tragik der Allmende« auflöste, hätte einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Dörfern.2 Die meisten Arten sind auf verschiedenen Ebenen in lokale Populationen unterteilt, so wie Menschen in Dörfern, Städten und Nationen organisiert sind. Wenn die natürliche Auslese zwischen Gruppen (die Kooperation fördern) zur natürlichen Auslese innerhalb von Gruppen (die nicht Kooperation fördern) ein Gegengewicht bieten kann, dann kann die »Tragik der Allmende« für Menschen wie für nicht-menschliche Spezies abgewendet werden. Zu der Zeit, als Hardin seinen Artikel publizierte und ich an meiner Dissertation arbeitete, war diese Möglichkeit geprüft und weitgehend verworfen worden. Das 1966 veröffentlichte Buch Adaptation and Natural Selection (»Anpassung und natürliche Selektion«) des Evolutionsbiologen George C. Williams war dabei, ein","PeriodicalId":234662,"journal":{"name":"Die Welt der Commons","volume":"60 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Die Welt der Commons","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839432457-054","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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摘要
作为生物学家,我是1975年获得博士学位,是我和加内特Hardins 1968年在《科学》杂志veröffentlichtem散文»The Tragedy of The Commons«»(共有财产的悲哀«)长大.他关于村民的寓言,那些在小草中引来太多的奶牛,抓住了问题的核心,而我试图用我的研究来解决这个问题。他还说,被身上赶去的人,反而对村里的同伴有比较大的优势,但人人都这样做,这样的行为反而使人过度放牧。动物和植物的世界里有很多类似的实例,那些为了自身团体而卖力的人在与自私之人的斗争中遭罪,导致资源过度使用和其他悲剧事件。将在这些所谓的»«»生物世界的不幸的悲哀«1过得以避免,如果有哪些可能的解决办法是我们的物种,这显示?另一个可能情况是群体层面的自然选择有个eigennütziger农夫可以优势农民在村里,但村子是——无论哪方面——的»如此的悲哀«之后出家的话另一个关键优势Dörfern.2大多数物种都不同级别分为地方群体——就像人类在乡村、城市和组织他们.如果团体之间的自然选择(合作)为促进集团内部的物竞天择(能促进不合作)建立了一个交流,那么您可以»不幸的悲哀«对别样的物种,这种人是不可抗拒的.当时,哈定发表了他的文章,正在写我的论文。1966年出版第一部适应自然适应性和自然选择(Selection»和«)的进化生物学家乔治·c·威廉斯当时忙着
Als Evolutionsbiologe – ich wurde 1975 promoviert – bin ich mit Garrett Hardins 1968 in der Zeitschrift Science veröffentlichtem Essay »The Tragedy of the Commons« (»Die Tragik der Allmende«) groß geworden. Seine Parabel über die Dorfbevölkerung, die zu viele Kühe auf der gemeinsamen Weide grasen ließ, erfasste den Kern des Problems, das ich mit meiner Forschung lösen wollte. Wer eine zusätzliche Kuh dorthin trieb, so Hardin, erzielte gegenüber den anderen im Dorf einen Vorteil, doch da dies fortan alle tun, führte dieses Verhalten zur Überweidung. Die Welt der Tiere und Pflanzen ist voll von ähnlichen Beispielen, in denen jene, die sich zugunsten ihrer Gruppe verhalten, im Existenzkampf gegen eigennützigere Individuen unterliegen, was Ressourcenübernutzung und andere Tragödien zur Folge hat. Wird in der »biologischen Welt« diese sogenannte »Tragik der Allmende«1 jemals vermieden, und wenn ja, auf welche möglichen Lösungen für unsere eigene Spezies weist dies hin? Ein plausibles Szenario ist die natürliche Selektion auf der Ebene von Gruppen. Ein eigennütziger Landwirt könnte einen Vorteil gegenüber den anderen Landwirten im Dorf haben, doch ein Dorf, das – in welcher Weise auch immer – die »Tragik der Allmende« auflöste, hätte einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Dörfern.2 Die meisten Arten sind auf verschiedenen Ebenen in lokale Populationen unterteilt, so wie Menschen in Dörfern, Städten und Nationen organisiert sind. Wenn die natürliche Auslese zwischen Gruppen (die Kooperation fördern) zur natürlichen Auslese innerhalb von Gruppen (die nicht Kooperation fördern) ein Gegengewicht bieten kann, dann kann die »Tragik der Allmende« für Menschen wie für nicht-menschliche Spezies abgewendet werden. Zu der Zeit, als Hardin seinen Artikel publizierte und ich an meiner Dissertation arbeitete, war diese Möglichkeit geprüft und weitgehend verworfen worden. Das 1966 veröffentlichte Buch Adaptation and Natural Selection (»Anpassung und natürliche Selektion«) des Evolutionsbiologen George C. Williams war dabei, ein