{"title":"先知哲学与冥想哲学","authors":"Jörg Sternagel, E. Schäfer, Volkmar Mühleis","doi":"10.1515/jbmp-2020-0016","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Um Performance Philosophy als Medienphilosophie konturieren zu können, erscheint es notwendig, das Verhältnis von Medium und Medialität zu reflektieren. Im folgenden wird gezeigt, dass dieses Verhältnis sich als eines des Affekts und des Denkens erweist. Deshalb wird die Frage, was ein Medium ist, von drei Blickwinkeln gerahmt, nämlich die des Mediums als ein Dazwischen (meta), als Poiesis oder Voranbringen (dia) und als Affekt und Affektivität. Der Beitrag fokussiert daher auf drei Perspektiven: Erstens, der Kreation, mit der sich dem Bereich des Performativen und des Medialen, in dem etwas als etwas durch etwas erscheint, angenähert wird; zweitens, dem Körper als Medium, in der nach dem Körper als Verräumlichung des Raumes gefragt wird, die die Interaktion zwischen Bild und Körper, Materie und Bedeutung, Sinn und Sinnerfahrung ermöglicht und damit selbst ein Medium ist; drittens, der Medialität in der objektivierten Welt, sowohl in Bezug auf die westliche Tradition als auch in Ansehung des interkulturellen Horizonts. Die Frage nach der Medialität eröffnet gleichzeitig die Frage nach einer Reihe struktureller Konzepte wie Materialität, Format, Funktionalität, Intermedialität, Reflexivität, Responsivität und Performativität. Sie alle tragen zu einer schrittweisen Aufdeckung der jeweiligen Medialität eines Mediums bei: die Organisation der Strukturen, die jeden medialen Prozess begleiten, rahmen und in ihn eintreten, ohne ihn direkt zu offenbaren, als eine spezifischen Form von Materialität, Performanz, Technik, Imagination, Diskurs, Dispositiv oder auch symbolische Form. Mit anderen Worten, sobald gefragt wird, was Medialität ist, sobald der Schwerpunkt sich von dem verlagert, was erfahren wird, zu dem, wie und wodurch etwas erfahren wird, geraten die Bedingungen der Erscheinungen selbst in den Blick. Dieser Blickwechsel erkennt sodann eine enge Verbindung zwischen Konzepten des Performativen und des Medialen an, die als ein zentraler Aspekt des Denkens in Medienphilosophie angesehen werden können, weil sowohl das Performative als auch das Mediale die Aufmerksamkeit auf und in die Welt richten. In dem Maße, wie soziale, kulturelle, technische und politische Transformationen aus Ereignissen und Praktiken entstehen, ist die menschliche Realität nicht einfach vorgegeben. Sie kann nicht ausschließlich durch Fakten und Zahlen erschlossen werden, sondern muss vielmehr mit Bezug auf dynamische Korrelationen in Raum und Zeit, durch Dimensionen, die sich mit Materialität, Verkörperung, Performativität und Medialität beschreiben lassen, erkannt werden. Wir sprechen nicht nur über die Welt, sondern agieren im Sprechen in","PeriodicalId":340540,"journal":{"name":"Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Performative Philosophie und die Philosophie der Medialität\",\"authors\":\"Jörg Sternagel, E. Schäfer, Volkmar Mühleis\",\"doi\":\"10.1515/jbmp-2020-0016\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Um Performance Philosophy als Medienphilosophie konturieren zu können, erscheint es notwendig, das Verhältnis von Medium und Medialität zu reflektieren. Im folgenden wird gezeigt, dass dieses Verhältnis sich als eines des Affekts und des Denkens erweist. Deshalb wird die Frage, was ein Medium ist, von drei Blickwinkeln gerahmt, nämlich die des Mediums als ein Dazwischen (meta), als Poiesis oder Voranbringen (dia) und als Affekt und Affektivität. Der Beitrag fokussiert daher auf drei Perspektiven: Erstens, der Kreation, mit der sich dem Bereich des Performativen und des Medialen, in dem etwas als etwas durch etwas erscheint, angenähert wird; zweitens, dem Körper als Medium, in der nach dem Körper als Verräumlichung des Raumes gefragt wird, die die Interaktion zwischen Bild und Körper, Materie und Bedeutung, Sinn und Sinnerfahrung ermöglicht und damit selbst ein Medium ist; drittens, der Medialität in der objektivierten Welt, sowohl in Bezug auf die westliche Tradition als auch in Ansehung des interkulturellen Horizonts. Die Frage nach der Medialität eröffnet gleichzeitig die Frage nach einer Reihe struktureller Konzepte wie Materialität, Format, Funktionalität, Intermedialität, Reflexivität, Responsivität und Performativität. Sie alle tragen zu einer schrittweisen Aufdeckung der jeweiligen Medialität eines Mediums bei: die Organisation der Strukturen, die jeden medialen Prozess begleiten, rahmen und in ihn eintreten, ohne ihn direkt zu offenbaren, als eine spezifischen Form von Materialität, Performanz, Technik, Imagination, Diskurs, Dispositiv oder auch symbolische Form. Mit anderen Worten, sobald gefragt wird, was Medialität ist, sobald der Schwerpunkt sich von dem verlagert, was erfahren wird, zu dem, wie und wodurch etwas erfahren wird, geraten die Bedingungen der Erscheinungen selbst in den Blick. Dieser Blickwechsel erkennt sodann eine enge Verbindung zwischen Konzepten des Performativen und des Medialen an, die als ein zentraler Aspekt des Denkens in Medienphilosophie angesehen werden können, weil sowohl das Performative als auch das Mediale die Aufmerksamkeit auf und in die Welt richten. In dem Maße, wie soziale, kulturelle, technische und politische Transformationen aus Ereignissen und Praktiken entstehen, ist die menschliche Realität nicht einfach vorgegeben. Sie kann nicht ausschließlich durch Fakten und Zahlen erschlossen werden, sondern muss vielmehr mit Bezug auf dynamische Korrelationen in Raum und Zeit, durch Dimensionen, die sich mit Materialität, Verkörperung, Performativität und Medialität beschreiben lassen, erkannt werden. Wir sprechen nicht nur über die Welt, sondern agieren im Sprechen in\",\"PeriodicalId\":340540,\"journal\":{\"name\":\"Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie\",\"volume\":\"6 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2020-12-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/jbmp-2020-0016\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/jbmp-2020-0016","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Performative Philosophie und die Philosophie der Medialität
Um Performance Philosophy als Medienphilosophie konturieren zu können, erscheint es notwendig, das Verhältnis von Medium und Medialität zu reflektieren. Im folgenden wird gezeigt, dass dieses Verhältnis sich als eines des Affekts und des Denkens erweist. Deshalb wird die Frage, was ein Medium ist, von drei Blickwinkeln gerahmt, nämlich die des Mediums als ein Dazwischen (meta), als Poiesis oder Voranbringen (dia) und als Affekt und Affektivität. Der Beitrag fokussiert daher auf drei Perspektiven: Erstens, der Kreation, mit der sich dem Bereich des Performativen und des Medialen, in dem etwas als etwas durch etwas erscheint, angenähert wird; zweitens, dem Körper als Medium, in der nach dem Körper als Verräumlichung des Raumes gefragt wird, die die Interaktion zwischen Bild und Körper, Materie und Bedeutung, Sinn und Sinnerfahrung ermöglicht und damit selbst ein Medium ist; drittens, der Medialität in der objektivierten Welt, sowohl in Bezug auf die westliche Tradition als auch in Ansehung des interkulturellen Horizonts. Die Frage nach der Medialität eröffnet gleichzeitig die Frage nach einer Reihe struktureller Konzepte wie Materialität, Format, Funktionalität, Intermedialität, Reflexivität, Responsivität und Performativität. Sie alle tragen zu einer schrittweisen Aufdeckung der jeweiligen Medialität eines Mediums bei: die Organisation der Strukturen, die jeden medialen Prozess begleiten, rahmen und in ihn eintreten, ohne ihn direkt zu offenbaren, als eine spezifischen Form von Materialität, Performanz, Technik, Imagination, Diskurs, Dispositiv oder auch symbolische Form. Mit anderen Worten, sobald gefragt wird, was Medialität ist, sobald der Schwerpunkt sich von dem verlagert, was erfahren wird, zu dem, wie und wodurch etwas erfahren wird, geraten die Bedingungen der Erscheinungen selbst in den Blick. Dieser Blickwechsel erkennt sodann eine enge Verbindung zwischen Konzepten des Performativen und des Medialen an, die als ein zentraler Aspekt des Denkens in Medienphilosophie angesehen werden können, weil sowohl das Performative als auch das Mediale die Aufmerksamkeit auf und in die Welt richten. In dem Maße, wie soziale, kulturelle, technische und politische Transformationen aus Ereignissen und Praktiken entstehen, ist die menschliche Realität nicht einfach vorgegeben. Sie kann nicht ausschließlich durch Fakten und Zahlen erschlossen werden, sondern muss vielmehr mit Bezug auf dynamische Korrelationen in Raum und Zeit, durch Dimensionen, die sich mit Materialität, Verkörperung, Performativität und Medialität beschreiben lassen, erkannt werden. Wir sprechen nicht nur über die Welt, sondern agieren im Sprechen in