Lust und Frust

Gute Arbeit erfordert Lust und Einsatz. Vor allem Arbeiten im sozialen Umfeld, in Kliniken oder Praxen. Der kranke Mensch benotigt ein entspanntes, zugewandtes Gegenuber, das sich ausschlieslich mit ihm, seiner Personlichkeit und den verschiedenen Facetten seiner Krankheit beschaftigt. Entlehnt man einen Begriff aus dem Yoga Wortschatz: einen Arzt, der das was er tut, aus vollem Herzen tut. Aber der heutige Arzt kann das nicht mehr in gleicher Weise wie noch vor wenigen Dekaden. Er ist Sklave der taglichen Dokumentation und der okonomischen Anforderungen, die uberwertig geworden sind und dem Arzt wie auch dem Pflegenden Kraft, Zeit und die Luft zum Atmen rauben. Dem Arbeiter in den Kliniken bleibt nur die Flucht in die Frustration und damit den Dienst nach Vorschrift. Auf diesem Weg erzeugt man das ideale austauschbare Personal, das funktioniert wie auf den Flipcharts der Berater und Verwaltungen. Das Personal, das keinen grosen Gestaltungswillen in den Kliniken mehr einbringen mochte.