{"title":"Die Diskretion des Digitalen","authors":"Michael Mayer","doi":"10.1515/jbmp-2018-0004","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dass Kapital keine Ware, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis sei, darf mit Fug als eine der entscheidenden Einsichten der Marx’schen Philosophie gelten. Zumindest stellt sie einen Gedanken dar, der wie kein anderer seine Aktualisie rung hier und heute fordert; der wie kein anderer hier und heute zündet. Sein grundstürzender Charakter mag schließlich in jener Perspektivverschiebung offenbar werden, die von der Dialektik von Ware, Warenproduktion und kon sumption, von Gebrauchs und Tauschwert, von Arbeit und Arbeitsteilung, von Produktivkräf ten und Produktionsverhältnissen auf die elementaren Beziehungen umstellt, die der Mensch mit sich und seinesgleichen, mit seiner gesamten Um, Mit und Sozialwelt, mit der Welt im Ganzen unterhält; Beziehungen oder das Verhältnis überhaupt, das, was auch immer sonst von ihm zu sagen sein wird, zumindest nicht akzidentieller Natur ist.1 ›Mensch und Welt‹ sind keine separaten Entitäten mehr noch einander indifferent; sind nicht identisch miteinander, nicht identisch mit sich, nicht identifizierbar an sich: Mensch und Welt sind als Ver hältnis und nur als Verhältnis sind sie.","PeriodicalId":340540,"journal":{"name":"Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie","volume":"78 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/jbmp-2018-0004","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Dass Kapital keine Ware, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis sei, darf mit Fug als eine der entscheidenden Einsichten der Marx’schen Philosophie gelten. Zumindest stellt sie einen Gedanken dar, der wie kein anderer seine Aktualisie rung hier und heute fordert; der wie kein anderer hier und heute zündet. Sein grundstürzender Charakter mag schließlich in jener Perspektivverschiebung offenbar werden, die von der Dialektik von Ware, Warenproduktion und kon sumption, von Gebrauchs und Tauschwert, von Arbeit und Arbeitsteilung, von Produktivkräf ten und Produktionsverhältnissen auf die elementaren Beziehungen umstellt, die der Mensch mit sich und seinesgleichen, mit seiner gesamten Um, Mit und Sozialwelt, mit der Welt im Ganzen unterhält; Beziehungen oder das Verhältnis überhaupt, das, was auch immer sonst von ihm zu sagen sein wird, zumindest nicht akzidentieller Natur ist.1 ›Mensch und Welt‹ sind keine separaten Entitäten mehr noch einander indifferent; sind nicht identisch miteinander, nicht identisch mit sich, nicht identifizierbar an sich: Mensch und Welt sind als Ver hältnis und nur als Verhältnis sind sie.