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Sie ist alter als die hochglaziale, uber Schmelzwasserbahnen mit den wurmhochglazialen Jungendmoranenstanden im Raum Hohenfurch verknupfte Hauptniederterrasse (HNT). Die Hauptniederterrasse und ihre Teilfelder nehmen flachenmasig bis zu 65% des Talgrundes sudlich von Landsberg ein und sind mit der wurmhochglazialen auseren Jungendmorane verbunden. Dagegen ist eine direkte morphologische Verbindung der spathochglazialen Niederterrassen (Stufe von Altenstadt, Stufe von Schongau-Peiting) mit wurmzeitlichen Abschmelzstanden nicht mehr erhalten. Neben der Hauptniederterrasse und ihren Teilfeldern sowie den beiden spathochglazialen Niederterrassen (Stufen von Altenstadt, Stufe von Schongau-Peiting) existieren drei weitere spatglaziale Niederterrassen, die Stufe von Unterigling, die Zwischenstufe und die sogenannte Stufe von Friedheim. Nach der 14C-Datierung einer Schneckenschale durfte die jungste der drei Stufen, die Stufe von Friedheim, eine jungerdryaszeitliche Bildung sein, die noch vor etwa 10 120 a BP in Ausbildung begriffen war. Die holozanen Terrassen bilden ebenfalls eine Terrassentreppe mit bis zu zehn einzelnen Stufen, die im Zeitraum vom fruhen Praboreal bis in die jungere Neuzeit entstanden sind.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"43 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2011-11-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"3","resultStr":"{\"title\":\"Jungquartäre Flussterrassen am mittleren Lech zwischen Kinsau und Klosterlechfeld – Erste Ergebnisse\",\"authors\":\"Benjamin Geßlein, Gerhard Schellmann\",\"doi\":\"10.3285/EG.60.4.01\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Abstract. Im Rahmen einer geomorphologisch/quartargeologischen Neuaufnahme der Lechterrassen zwischen Kinsau und Klosterlechfeld konnte die bisher bekannte jungpleistozane Terrassentreppe neu aufgenommen und teilweise revidiert werden. Nach aktuellem Stand umfasst diese insgesamt 17 morphologisch voneinander abgesetzte Terrassenkorper. Die chronostratigraphische Einordnung der Lechterrassen stutzt sich vor allem auf morphostratigraphische Befunde sowie einzelne absolute Altersdatierungen (14C) an Schneckenschalen und Holzfragmenten aus deren Flussbettsedimenten bzw. an Flusssanden (OSL). Die alteste bisher bekannte fruh- bis mittelwurmzeitliche Lechterrasse wird als „Ubergangsterrasse“ bezeichnet. Sie besitzt, im Gegensatz zu den jungeren Lechterrassen, eine etwa einen Meter machtige Deckschicht aus sandstreifigem Loss. Sie ist alter als die hochglaziale, uber Schmelzwasserbahnen mit den wurmhochglazialen Jungendmoranenstanden im Raum Hohenfurch verknupfte Hauptniederterrasse (HNT). 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Jungquartäre Flussterrassen am mittleren Lech zwischen Kinsau und Klosterlechfeld – Erste Ergebnisse
Abstract. Im Rahmen einer geomorphologisch/quartargeologischen Neuaufnahme der Lechterrassen zwischen Kinsau und Klosterlechfeld konnte die bisher bekannte jungpleistozane Terrassentreppe neu aufgenommen und teilweise revidiert werden. Nach aktuellem Stand umfasst diese insgesamt 17 morphologisch voneinander abgesetzte Terrassenkorper. Die chronostratigraphische Einordnung der Lechterrassen stutzt sich vor allem auf morphostratigraphische Befunde sowie einzelne absolute Altersdatierungen (14C) an Schneckenschalen und Holzfragmenten aus deren Flussbettsedimenten bzw. an Flusssanden (OSL). Die alteste bisher bekannte fruh- bis mittelwurmzeitliche Lechterrasse wird als „Ubergangsterrasse“ bezeichnet. Sie besitzt, im Gegensatz zu den jungeren Lechterrassen, eine etwa einen Meter machtige Deckschicht aus sandstreifigem Loss. Sie ist alter als die hochglaziale, uber Schmelzwasserbahnen mit den wurmhochglazialen Jungendmoranenstanden im Raum Hohenfurch verknupfte Hauptniederterrasse (HNT). Die Hauptniederterrasse und ihre Teilfelder nehmen flachenmasig bis zu 65% des Talgrundes sudlich von Landsberg ein und sind mit der wurmhochglazialen auseren Jungendmorane verbunden. Dagegen ist eine direkte morphologische Verbindung der spathochglazialen Niederterrassen (Stufe von Altenstadt, Stufe von Schongau-Peiting) mit wurmzeitlichen Abschmelzstanden nicht mehr erhalten. Neben der Hauptniederterrasse und ihren Teilfeldern sowie den beiden spathochglazialen Niederterrassen (Stufen von Altenstadt, Stufe von Schongau-Peiting) existieren drei weitere spatglaziale Niederterrassen, die Stufe von Unterigling, die Zwischenstufe und die sogenannte Stufe von Friedheim. Nach der 14C-Datierung einer Schneckenschale durfte die jungste der drei Stufen, die Stufe von Friedheim, eine jungerdryaszeitliche Bildung sein, die noch vor etwa 10 120 a BP in Ausbildung begriffen war. Die holozanen Terrassen bilden ebenfalls eine Terrassentreppe mit bis zu zehn einzelnen Stufen, die im Zeitraum vom fruhen Praboreal bis in die jungere Neuzeit entstanden sind.