Andrew P. Moran, S. Ivy‐Ochs, C. Vockenhuber, H. Kerschner
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First 36Cl exposure ages from a moraine in the Northern Calcareous Alps
Abstract. Ein gut erhaltenes Moranensystem in der Mieminger Kette (osterreichische nordliche Kalkalpen) stellt einen geomorphologischen Nachweis eines vergangenen Gletschervorstoses dar, der deutlich weiter reichte als die spatere Vergletscherung der „Kleinen Eiszeit“. Der rekonstruierte Palaogletscher lasst auf eine Erniedrigung der Gleichgewichtslinie von -70 bis -120 m schliesen, wahrend Blocke auf der Morane mit 36Cl auf das fruhe Holozan (~10,4 ka) datiert wurden. Somit erfolgte der Gletschervorstos hochstwahrscheinlich in einer gletscherfreundlichen Klimaphase wahrend des Praboreals. Auf der inneren Seite der Morane, im Bereich der ehemaligen Gletscherzunge, wurden weitere Blocke auf hugeligem Moranenmaterial datiert, die wesentlich jungere Alter um ungefahr 9 ka aufweisen. In Verbindung mit mehreren fossilen Blockgletschern im Kar, die sich nach dem Gletschervorstos bildeten, deuten diese Alter auf eine langere Phase instabiler Bedingungen hin. Diese ist moglicherweise durch die Bildung von diskontinuierlichem Permafrost und periglaziale Prozesse im Kar zu erklaren. All jene Formen liegen deutlich oberhalb einer Abfolge von Ufermoranensegmenten, die in Verbindung mit dem „Egesenstadial“ (Jungere Dryas Kaltphase) stehen. Die 36Cl Alter, die hier vorgestellt werden, sind die ersten Expositionsalter von einer Morane in den Nordalpen und bilden einen ersten Baustein fur die Erarbeitung einer numerisch datierten Moranenchronologie fur diese Alpenregion.