{"title":"第四版继续","authors":"Michael North","doi":"10.17104/9783406653391-124","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"D i e s e Vorlesungen von 1937, seit langem vergriffen, veröffentliche ich auf Wunsch des Verlegers von neuem, obgleich die meisten ihrer Gedanken in meinem umfangreichen Werke ,,Von der Wahrheit\" vorkommen, aus dessen Manuskripten sie damals entnommen wurden. Der Neudruck scheint mir erlaubt wegen des Sinns von „Existenz\" in der Situation, der diese Vorlesungen entsprungen sind. Das Wort „Existenzphilosophie\" hat eine nicht ganz durchsichtige Geschichte, öffentlich hat es, soweit ich sehe, zuerst Fritz Heinemann (Neue Wege der Philosophie, 1929) ausgesprochen; er erhebt den Anspruch der Priorität. Aber dann ist es durch einen anonymen Vorgang erst im Lauf der Jahre zum Schlagwort für gegenwärtiges Philosophieren geworden. Mir fiel Heinemanns Gebrauch des Wortes seinerzeit nicht auf, da ich es seit Mitte der zwanziger Jahre in meinen Vorlesungen verwendete und es im Blick auf Kierkegaard arglos für nichts Neues hielt. Ich war nicht gewillt und nicht der Meinung, eine neue Philosophie damit zu lehren. In meinen Vorlesungen brauchte ich das Wort Existenzerhellung für ein Teilgebiet der Philosophie. So faßte ich Heinemanns Buch nicht als wirksame Kreierung einer neuen modernen Philosophie durch namentliche Feststellung ihres Daseins auf. Aber Heinemann hat für das öffentliche Reden recht behalten. Das Wort Existenzphilosophie (insbesondere auf Heidegger bezogen als den Urheber der Existentialphilosophie) wurde als","PeriodicalId":421130,"journal":{"name":"Adornos Kritik der politischen Ökonomie","volume":"30 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Nachwort zur zweiten Auflage\",\"authors\":\"Michael North\",\"doi\":\"10.17104/9783406653391-124\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"D i e s e Vorlesungen von 1937, seit langem vergriffen, veröffentliche ich auf Wunsch des Verlegers von neuem, obgleich die meisten ihrer Gedanken in meinem umfangreichen Werke ,,Von der Wahrheit\\\" vorkommen, aus dessen Manuskripten sie damals entnommen wurden. Der Neudruck scheint mir erlaubt wegen des Sinns von „Existenz\\\" in der Situation, der diese Vorlesungen entsprungen sind. Das Wort „Existenzphilosophie\\\" hat eine nicht ganz durchsichtige Geschichte, öffentlich hat es, soweit ich sehe, zuerst Fritz Heinemann (Neue Wege der Philosophie, 1929) ausgesprochen; er erhebt den Anspruch der Priorität. Aber dann ist es durch einen anonymen Vorgang erst im Lauf der Jahre zum Schlagwort für gegenwärtiges Philosophieren geworden. Mir fiel Heinemanns Gebrauch des Wortes seinerzeit nicht auf, da ich es seit Mitte der zwanziger Jahre in meinen Vorlesungen verwendete und es im Blick auf Kierkegaard arglos für nichts Neues hielt. Ich war nicht gewillt und nicht der Meinung, eine neue Philosophie damit zu lehren. In meinen Vorlesungen brauchte ich das Wort Existenzerhellung für ein Teilgebiet der Philosophie. So faßte ich Heinemanns Buch nicht als wirksame Kreierung einer neuen modernen Philosophie durch namentliche Feststellung ihres Daseins auf. Aber Heinemann hat für das öffentliche Reden recht behalten. Das Wort Existenzphilosophie (insbesondere auf Heidegger bezogen als den Urheber der Existentialphilosophie) wurde als\",\"PeriodicalId\":421130,\"journal\":{\"name\":\"Adornos Kritik der politischen Ökonomie\",\"volume\":\"30 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2015-12-31\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Adornos Kritik der politischen Ökonomie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.17104/9783406653391-124\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Adornos Kritik der politischen Ökonomie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.17104/9783406653391-124","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
D i e s e Vorlesungen von 1937, seit langem vergriffen, veröffentliche ich auf Wunsch des Verlegers von neuem, obgleich die meisten ihrer Gedanken in meinem umfangreichen Werke ,,Von der Wahrheit" vorkommen, aus dessen Manuskripten sie damals entnommen wurden. Der Neudruck scheint mir erlaubt wegen des Sinns von „Existenz" in der Situation, der diese Vorlesungen entsprungen sind. Das Wort „Existenzphilosophie" hat eine nicht ganz durchsichtige Geschichte, öffentlich hat es, soweit ich sehe, zuerst Fritz Heinemann (Neue Wege der Philosophie, 1929) ausgesprochen; er erhebt den Anspruch der Priorität. Aber dann ist es durch einen anonymen Vorgang erst im Lauf der Jahre zum Schlagwort für gegenwärtiges Philosophieren geworden. Mir fiel Heinemanns Gebrauch des Wortes seinerzeit nicht auf, da ich es seit Mitte der zwanziger Jahre in meinen Vorlesungen verwendete und es im Blick auf Kierkegaard arglos für nichts Neues hielt. Ich war nicht gewillt und nicht der Meinung, eine neue Philosophie damit zu lehren. In meinen Vorlesungen brauchte ich das Wort Existenzerhellung für ein Teilgebiet der Philosophie. So faßte ich Heinemanns Buch nicht als wirksame Kreierung einer neuen modernen Philosophie durch namentliche Feststellung ihres Daseins auf. Aber Heinemann hat für das öffentliche Reden recht behalten. Das Wort Existenzphilosophie (insbesondere auf Heidegger bezogen als den Urheber der Existentialphilosophie) wurde als