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摘要
1518年一场致命的瘟疫横越科隆市取得Ë是吓死的公民权.H e r m . n v o n W一个s b e r g,健谈,报道说,“天vil tausent人群”这使我头疼死了”)·当你按专家也警告那些号码Weinbergs不相信d a r f”),但高于一切的Zv /艾弗尔发现,科隆罹考试得一身的认为,安理会试图通过Bittprozessionen,悲剧bannen ^) .mied)最好显示大学的探访时间。在下半时一有1517年的162 Immatrikulationen预定实在也大幅下降,这个数字在同一时期明年的36个,其中最Pestmonate从8月中旬到12月中旬9只占^).怪不得教会批准了这一紧急事件. 3日在一个八月,准许他教会成员有三个月的假期。到十月底,他们获准离开这个不妙的地方,不因大罪而受惩罚;不服从的人
Die Kapitularkanoniker des Kölner Domes im Jahre 1518.
Im Jahre 1518 schlich eine schwere Seuche durch die Stadt Köln; ein groËes Sterben schreckte die Bürgerschaft. H e r m a n n v o n W e i n s b e r g , der gesprächige Chronist dieser Tage, berichtet von „vil tausent menschen", die dieser Heimsuchung zum Opfer fielen ' ) · Wenn man auch nach sachverständiger Warnung den Zahlen Weinbergs keinen Glauben schenken d a r f " ) , so steht doch über allem Zv/eifel fest, daß Köln unter dieser lähmenden Prüfung arg zu leiden halte, so daß der Rat versuchte, durch Bittprozessionen das Unheil zu bannen^) . Wie man auch auswärts die pestkranke Stadt mied, zeigt am besten die Besuchsziffer der Universität. Während sie noch in der zweiten Hälfte des Jahres 1517 162 Immatrikulationen zu buchen vermochte, sank diese Zahl für den gleichen Zeitraum des nächsten Jahres auf 36, von denen auf die schlimmsten Pestmonate von Mitte August bis Mitte Dezember nur 9 entfielen^). Kein Wunder , daß auch das Domkapitel dem Notstand Rechnung tragen mußte. Am 3. August erteilte es seinen Mitgliedern für drei Monate Urlaub. Bis Ende Oktober durften sie die ungastliche Stadt verlassen, ohne am Genuß ihrer Pfründe Einbuße erleiden zu müssen; diejenigen aber, die trotz