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Mikronährstoffe in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen
Die Bedeutung der bisher angenommenen Risikofaktoren in Bezug auf die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen muss neu bewertet werden. Durch die Reduktion des Verzehrs von Fleisch, Fett oder Eiern lässt sich die Herz-Kreislauf-Todesrate nicht entscheidend verringern (siehe Beitrag „Herz-KreislaufErkrankungen und Ernährung – wir müssen umdenken!“, S. 5). Der Ansatz, über eine medikamentöse Cholesterinreduktion durch Statine auf breiter Basis die Herz-Kreislauf-Todesraten zu reduzieren, ist per se falsch, da die dazu angenommene Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht belegt ist. Aufgrund geringer Effektivität (absolute Risikoreduktion 1–3%) bei gleichzeitig starken Nebenwirkungen bei längerem Gebrauch (Coenzym-Q10-Mangel, Herzinsuffizienz, Neuropathie, kognitive Störung, Depression, Krebs) sind Statine für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ungeeignet und auch unwirtschaftlich. Es ist wesentlich sinnvoller und volkswirtschaftlich auch effektiver, die Ernährung der Menschen so zu gestalten, dass diemetabolischen Erfordernisse und Ansprüche gedeckt werden. Das bedeutet, die Zufuhr aller für den Stoffwechselwichtigen (und daher auch protektiven) Substanzen in ausreichender Menge sicherzustellen. Wichtige protektive Nahrungssubstanzen sind z.B. sekundäre Pflanzenstoffe, die über Gemüse und Früchte zugeführt werden können, aber nicht ausreichend über Getreide. Andere wichtige protektive Nährstoffe können entweder direkt über Fleisch, Fisch oder Fett zugeführt werden,wie Fettsäuren oder Aminosäuren (Arginin, Taurin), oder werden vom Körper aus den in diesen Nahrungsmitteln enthaltenen Grundsubstanzen hergestellt, wie Carnitin, Coenzym Q10 oder Vitamin D. Bei nachgewiesenem Mangel an diesen kardioprotektiven Nährstoffen ist eine zusätzliche Einnahme in Form von Mikronährstoffpräparaten sinnvoll. Von besonderer Bedeutung für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind dabei z.B. die in Tab. 1 aufgeführtenWirkstoffe. Arginin