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2. Lost in translation: Wirtschaftsgeographie 25 als „trading zone“
Eva Hoffmans (1989) Memoiren „Lost in Translation – Ankommen in der Fremde“ erzählen von der Verwandlung eines lebhaften, redseligen und neugierigen Kindes in Krakau in eine verdrießliche, stille und teilnahmslose Erwachsene nach dem Umzug der Familie in das kanadische Vancouver. Mit dem Umzug gehen Lebensfreude und Farbe verloren, ihr Alltag wird langweilig und eintönig. Sie ist frustriert von ihrer mangelnden Redegewandtheit in einer fremden Sprache und einer Kultur, die sie nicht versteht. Sie ist „lost in translation“. Nach und nach lernt sie jedoch die neue Sprache und Kultur kennen, und dabei stellt sie Polnisch Englisch und Krakau Vancouver gegenüber. Während sie bewusst in Englisch schreibt und lebt, gleichzeitig unbewusst polnisch denkt und fühlt, schafft sie etwas Neues. Wie bei Joseph Conrad, einem anderen polnischen Muttersprachler und brillanten Stilisten, ist das Ergebnis englisches Schreiben, aber keine englische Prosa. Es entsteht eine radikale Übersetzung, etwas was weder Englisch noch Polnisch ist, sondern sich vom wechselseitigen Austausch beider Sprachen befruchten lässt. In diesem Beitrag möchte auch ich die Vorzüge einer radikalen Übersetzung herausstellen. In meinem Falle handelt es sich um unterschiedliche Denkweisen, die die gegenwärtige angloamerikanische Wirtschaftsgeographie konstituieren und dabei jeweils besondere Konzeptionen von Raum, Zeit und Ökonomie in dieser akademischen Disziplin hervorbringen. Eine derartige radikale Übersetzung ist notwendig, weil man