{"title":"运新生儿","authors":"G. Hillebrand, Barbara Naust","doi":"10.1055/a-0984-9478","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"FALLBEISPIEL 1 Eine hochschwangere Patientin stellt sich in einem ländlich gelegenen regionalen Gesundheitszentrum (MVZ) vor. Die Kommunikation ist aufgrund von Sprachbarrieren erschwert. Der im MVZ tätige Gynäkologe schätzt das Gestationsalter auf ca. 38 Schwangerschaftswochen und bemerkt Zeichen der fortgeschrittenen Geburt, die Fruchtblase ist bereits gesprungen. Noch während sich das Team um die Weiterleitung der Schwangeren in die nächstgelegene Geburtsklinik (Entfernung: 40 km) bemüht, nimmt die Wehentätigkeit unaufhaltsam zu. Das Kind wird ca. 15min nach Eintreffen der Patientin geboren, Geburt und Abnabeln erfolgen problemlos. Das Neugeborene wird auf die Brust der Mutter gelegt, allerdings bemerkt der Geburtshelfer jetzt eine angestrengte, erschwerte Atmung des Kindes. Er informiert die Leitstelle über die geänderte Situation. Der Disponent erfragt die Grunddaten und kontaktiert die regionale Kinderklinik mit Perinatalzentrum (Level 1), nach kurzem Telefonkontakt zwischen Gynäkologen und Neonatologen wird der Fall als „akut“ eingestuft. Eine RTW-Besatzung fährt zum Perinatalzentrum, nimmt dort den Neonatologen und eine Kinder-Intensivpflegekraft sowie den Transportinkubator auf und fährt Richtung MVZ. Das Kind wird in vorgewärmte Handtücher gewickelt und in Bauchlage auf der Brust der Mutter positioniert. Die Zeichen der Atemnot des Kindes halten an, beim Eintreffen des Transportteams, ca. 40min nach Geburt, stellt der Neonatologe eine leichte respiratorische Anpassungsstörung fest und beginnt umgehend eine CPAP-Therapie (continuous positive Airway Pressure). Nach Stabilisierung des Kindes und Umlagerung in den Transportinkubator erfolgt die Fahrt in die Kinderklinik ohne weitere Probleme. ABKÜRZUNGEN AWMF Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften BGA Blutgasanalyse BiPAP Bilevel continuous positive Airway Pressure CPAP Continuous positive Airway Pressure ECMO extrakorporale Membranoxygenierung FiO2 inspiratorische Sauerstofffraktion FRC Functional residual Capacity G‐BA Gemeinsamer Bundesausschuss GNPI Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin HFNC High Flow nasal Cannula HFOV High Frequency oscillatory Ventilation IMV Intermittent mandatory Ventilation ITW Intensivtransportwagen LISA Less invasive Surfactant Application LMA Larynxmaske MVZ Medizinisches Versorgungszentrum NAW Notarztwagen nCPAP Nasal CPAP NIV Non-invasive Ventilation PEEP Positive end-expiratory Pressure PNZ Perinatalzentrum PPHN Persistent pulmonary Hypertension of the Newborn QFR‐RL Qualitätssicherungs-Richtlinie RDS Respiratory Distress Syndrome RTH Rettungshubschrauber RTW Rettungswagen S‐IMV synchronisierte IMV SpO2 pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung SSW Schwangerschaftswoche tcpCO2 transkutane Messung des pCO2 TRIPS-Score Transport Risk Index of Physiologic Stability","PeriodicalId":234934,"journal":{"name":"Notfallmedizin up2date","volume":"209 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Notfalltransporte von Neugeborenen\",\"authors\":\"G. Hillebrand, Barbara Naust\",\"doi\":\"10.1055/a-0984-9478\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"FALLBEISPIEL 1 Eine hochschwangere Patientin stellt sich in einem ländlich gelegenen regionalen Gesundheitszentrum (MVZ) vor. Die Kommunikation ist aufgrund von Sprachbarrieren erschwert. Der im MVZ tätige Gynäkologe schätzt das Gestationsalter auf ca. 38 Schwangerschaftswochen und bemerkt Zeichen der fortgeschrittenen Geburt, die Fruchtblase ist bereits gesprungen. Noch während sich das Team um die Weiterleitung der Schwangeren in die nächstgelegene Geburtsklinik (Entfernung: 40 km) bemüht, nimmt die Wehentätigkeit unaufhaltsam zu. Das Kind wird ca. 15min nach Eintreffen der Patientin geboren, Geburt und Abnabeln erfolgen problemlos. Das Neugeborene wird auf die Brust der Mutter gelegt, allerdings bemerkt der Geburtshelfer jetzt eine angestrengte, erschwerte Atmung des Kindes. Er informiert die Leitstelle über die geänderte Situation. Der Disponent erfragt die Grunddaten und kontaktiert die regionale Kinderklinik mit Perinatalzentrum (Level 1), nach kurzem Telefonkontakt zwischen Gynäkologen und Neonatologen wird der Fall als „akut“ eingestuft. Eine RTW-Besatzung fährt zum Perinatalzentrum, nimmt dort den Neonatologen und eine Kinder-Intensivpflegekraft sowie den Transportinkubator auf und fährt Richtung MVZ. Das Kind wird in vorgewärmte Handtücher gewickelt und in Bauchlage auf der Brust der Mutter positioniert. Die Zeichen der Atemnot des Kindes halten an, beim Eintreffen des Transportteams, ca. 40min nach Geburt, stellt der Neonatologe eine leichte respiratorische Anpassungsstörung fest und beginnt umgehend eine CPAP-Therapie (continuous positive Airway Pressure). Nach Stabilisierung des Kindes und Umlagerung in den Transportinkubator erfolgt die Fahrt in die Kinderklinik ohne weitere Probleme. ABKÜRZUNGEN AWMF Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften BGA Blutgasanalyse BiPAP Bilevel continuous positive Airway Pressure CPAP Continuous positive Airway Pressure ECMO extrakorporale Membranoxygenierung FiO2 inspiratorische Sauerstofffraktion FRC Functional residual Capacity G‐BA Gemeinsamer Bundesausschuss GNPI Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin HFNC High Flow nasal Cannula HFOV High Frequency oscillatory Ventilation IMV Intermittent mandatory Ventilation ITW Intensivtransportwagen LISA Less invasive Surfactant Application LMA Larynxmaske MVZ Medizinisches Versorgungszentrum NAW Notarztwagen nCPAP Nasal CPAP NIV Non-invasive Ventilation PEEP Positive end-expiratory Pressure PNZ Perinatalzentrum PPHN Persistent pulmonary Hypertension of the Newborn QFR‐RL Qualitätssicherungs-Richtlinie RDS Respiratory Distress Syndrome RTH Rettungshubschrauber RTW Rettungswagen S‐IMV synchronisierte IMV SpO2 pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung SSW Schwangerschaftswoche tcpCO2 transkutane Messung des pCO2 TRIPS-Score Transport Risk Index of Physiologic Stability\",\"PeriodicalId\":234934,\"journal\":{\"name\":\"Notfallmedizin up2date\",\"volume\":\"209 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2021-09-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Notfallmedizin up2date\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1055/a-0984-9478\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Notfallmedizin up2date","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-0984-9478","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
FALLBEISPIEL 1 Eine hochschwangere Patientin stellt sich in einem ländlich gelegenen regionalen Gesundheitszentrum (MVZ) vor. Die Kommunikation ist aufgrund von Sprachbarrieren erschwert. Der im MVZ tätige Gynäkologe schätzt das Gestationsalter auf ca. 38 Schwangerschaftswochen und bemerkt Zeichen der fortgeschrittenen Geburt, die Fruchtblase ist bereits gesprungen. Noch während sich das Team um die Weiterleitung der Schwangeren in die nächstgelegene Geburtsklinik (Entfernung: 40 km) bemüht, nimmt die Wehentätigkeit unaufhaltsam zu. Das Kind wird ca. 15min nach Eintreffen der Patientin geboren, Geburt und Abnabeln erfolgen problemlos. Das Neugeborene wird auf die Brust der Mutter gelegt, allerdings bemerkt der Geburtshelfer jetzt eine angestrengte, erschwerte Atmung des Kindes. Er informiert die Leitstelle über die geänderte Situation. Der Disponent erfragt die Grunddaten und kontaktiert die regionale Kinderklinik mit Perinatalzentrum (Level 1), nach kurzem Telefonkontakt zwischen Gynäkologen und Neonatologen wird der Fall als „akut“ eingestuft. Eine RTW-Besatzung fährt zum Perinatalzentrum, nimmt dort den Neonatologen und eine Kinder-Intensivpflegekraft sowie den Transportinkubator auf und fährt Richtung MVZ. Das Kind wird in vorgewärmte Handtücher gewickelt und in Bauchlage auf der Brust der Mutter positioniert. Die Zeichen der Atemnot des Kindes halten an, beim Eintreffen des Transportteams, ca. 40min nach Geburt, stellt der Neonatologe eine leichte respiratorische Anpassungsstörung fest und beginnt umgehend eine CPAP-Therapie (continuous positive Airway Pressure). Nach Stabilisierung des Kindes und Umlagerung in den Transportinkubator erfolgt die Fahrt in die Kinderklinik ohne weitere Probleme. ABKÜRZUNGEN AWMF Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften BGA Blutgasanalyse BiPAP Bilevel continuous positive Airway Pressure CPAP Continuous positive Airway Pressure ECMO extrakorporale Membranoxygenierung FiO2 inspiratorische Sauerstofffraktion FRC Functional residual Capacity G‐BA Gemeinsamer Bundesausschuss GNPI Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin HFNC High Flow nasal Cannula HFOV High Frequency oscillatory Ventilation IMV Intermittent mandatory Ventilation ITW Intensivtransportwagen LISA Less invasive Surfactant Application LMA Larynxmaske MVZ Medizinisches Versorgungszentrum NAW Notarztwagen nCPAP Nasal CPAP NIV Non-invasive Ventilation PEEP Positive end-expiratory Pressure PNZ Perinatalzentrum PPHN Persistent pulmonary Hypertension of the Newborn QFR‐RL Qualitätssicherungs-Richtlinie RDS Respiratory Distress Syndrome RTH Rettungshubschrauber RTW Rettungswagen S‐IMV synchronisierte IMV SpO2 pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung SSW Schwangerschaftswoche tcpCO2 transkutane Messung des pCO2 TRIPS-Score Transport Risk Index of Physiologic Stability