{"title":"歌德\"魔笛\"是魔法的断章,在18年过去的语义词。世纪","authors":"Hans Lind","doi":"10.1353/gyr.2021.0007","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Abstract:Der Beitrag wendet sich gegen einen Teil der Forschung zu Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil (entstanden 1795–1802), der eine ungebrochene Kontinuität zwischen der Zauberflöte von Mozart und Schikaneder und Goethes Fortsetzung annimmt. Es ist These dieses Beitrags, dass sich Goethes Fortsetzung von der Vorlage in einem äußerst maßgeblichen Detail unterscheidet: Während Schikaneders Libretto in einem Kontinuum verankert ist, welches den Zauberbegriff seit dem Barock rationalisiert und empfindsam umgeprägt hat, hat Goethe sich mit seiner Fortsetzung nicht nur graduell von der Tradition eines rationalisierten Verständnisses des Zaubers gelöst, sondern vielmehr kategorisch. Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil erweist sich als Absage an eine semantische Tradition, die sich noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in einem inflationären Schrifttum in verschiedensten Dimensionen entfaltet hatte. Um diesen Bruch nachzuweisen, wird der Beitrag eine Einführung in die etablierte semantische Praxis eines ausschließlich wirkungsästhetisch verstandenen Begriffs des \"Zaubers\" bieten (von Musik/Dichtkunst über Psychologie bis hin zur Anthropologie), die sich teils geographisch, teils gattungsspezifisch ausdifferenziert hat, und von der sich Goethes Verwendung des Begriffs in seiner Zauberflöte dezidiert absetzt.","PeriodicalId":385309,"journal":{"name":"Goethe Yearbook","volume":"82 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-06-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil als Bruch: Zur Semantik des Zauberbegriffs im ausgehenden 18. Jahrhundert\",\"authors\":\"Hans Lind\",\"doi\":\"10.1353/gyr.2021.0007\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Abstract:Der Beitrag wendet sich gegen einen Teil der Forschung zu Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil (entstanden 1795–1802), der eine ungebrochene Kontinuität zwischen der Zauberflöte von Mozart und Schikaneder und Goethes Fortsetzung annimmt. Es ist These dieses Beitrags, dass sich Goethes Fortsetzung von der Vorlage in einem äußerst maßgeblichen Detail unterscheidet: Während Schikaneders Libretto in einem Kontinuum verankert ist, welches den Zauberbegriff seit dem Barock rationalisiert und empfindsam umgeprägt hat, hat Goethe sich mit seiner Fortsetzung nicht nur graduell von der Tradition eines rationalisierten Verständnisses des Zaubers gelöst, sondern vielmehr kategorisch. Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil erweist sich als Absage an eine semantische Tradition, die sich noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in einem inflationären Schrifttum in verschiedensten Dimensionen entfaltet hatte. Um diesen Bruch nachzuweisen, wird der Beitrag eine Einführung in die etablierte semantische Praxis eines ausschließlich wirkungsästhetisch verstandenen Begriffs des \\\"Zaubers\\\" bieten (von Musik/Dichtkunst über Psychologie bis hin zur Anthropologie), die sich teils geographisch, teils gattungsspezifisch ausdifferenziert hat, und von der sich Goethes Verwendung des Begriffs in seiner Zauberflöte dezidiert absetzt.\",\"PeriodicalId\":385309,\"journal\":{\"name\":\"Goethe Yearbook\",\"volume\":\"82 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2021-06-18\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Goethe Yearbook\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1353/gyr.2021.0007\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Goethe Yearbook","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1353/gyr.2021.0007","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil als Bruch: Zur Semantik des Zauberbegriffs im ausgehenden 18. Jahrhundert
Abstract:Der Beitrag wendet sich gegen einen Teil der Forschung zu Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil (entstanden 1795–1802), der eine ungebrochene Kontinuität zwischen der Zauberflöte von Mozart und Schikaneder und Goethes Fortsetzung annimmt. Es ist These dieses Beitrags, dass sich Goethes Fortsetzung von der Vorlage in einem äußerst maßgeblichen Detail unterscheidet: Während Schikaneders Libretto in einem Kontinuum verankert ist, welches den Zauberbegriff seit dem Barock rationalisiert und empfindsam umgeprägt hat, hat Goethe sich mit seiner Fortsetzung nicht nur graduell von der Tradition eines rationalisierten Verständnisses des Zaubers gelöst, sondern vielmehr kategorisch. Goethes Der Zauberflöte zweyter Theil erweist sich als Absage an eine semantische Tradition, die sich noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in einem inflationären Schrifttum in verschiedensten Dimensionen entfaltet hatte. Um diesen Bruch nachzuweisen, wird der Beitrag eine Einführung in die etablierte semantische Praxis eines ausschließlich wirkungsästhetisch verstandenen Begriffs des "Zaubers" bieten (von Musik/Dichtkunst über Psychologie bis hin zur Anthropologie), die sich teils geographisch, teils gattungsspezifisch ausdifferenziert hat, und von der sich Goethes Verwendung des Begriffs in seiner Zauberflöte dezidiert absetzt.