{"title":"一切都没有意义","authors":"Christian Jany","doi":"10.28937/1000108212","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"\"Zeit und Nichtigkeit (Kant, Hegel, Novalis)\nDen Ausgangspunkt dieses Essays bildet die bereits von Augustinus vertretene Auffassung,dass die Zeit nichtig sei, also weder Gestalt noch Wesen an sich besitze.Kant, Hegel und Novalis teilen diese negative Zeitauffassung, gehen aber unterschiedlichdamit um: Kant mobilisiert den »Schematismus des Verstandes«, umdie formlose Form der Zeit zu bestimmen. Hegel macht aus der Not eine Tugendund erklärt die Vollzugsform der Zeit – Negation – zum Inbegriff aller Dinge,die erst im begrifflichen Wissen zur Ruhe kommt. Novalis schließlich leitet ausder ursprünglichen Unförmigkeit der Zeit den schönen Auftrag ab, sie sei mit denMitteln der Poesie zu bilden und geschichtlich zu gestalten. Von Bergsons Begriffder Dauer ausgehend, werfe ich abschließend die Frage auf, ob letztlich nicht jedePoetik der Zeit von ihrer Nichtigkeit ausgeht. Den theoretischen Horizont desGanzen bilden aktuelle Debatten über die Zeitlichkeit ästhetischer Formen unddie ästhetische Formung der Zeit gleichermaßen.\nThe belief that time has neither form nor substance and is therefore nothing in itself is the startingpoint of this essay. Kant, Hegel, and Novalis share this negative concept of time, thoughthey each approach it differently. Kant mobilizes the »schematism of the understanding« inorder to positively define the formless form of time. Hegel turns the problem upside down byidentifying negation with the process of time, which cannot rest until it has become conceptualknowledge. Novalis infers an aesthetic task from the shapelessness of time, namely, the task ofshaping time through poetic storytelling. Interrogating Bergson’s positive concept of time, andwith reference to current discussions on the temporality of aesthetic forms, I finally examinewhether a poetics of time generally presupposes a negative concept of time.\n\"","PeriodicalId":219517,"journal":{"name":"Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 63. Heft 2","volume":"54 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Zeit und Nichtigkeit\",\"authors\":\"Christian Jany\",\"doi\":\"10.28937/1000108212\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"\\\"Zeit und Nichtigkeit (Kant, Hegel, Novalis)\\nDen Ausgangspunkt dieses Essays bildet die bereits von Augustinus vertretene Auffassung,dass die Zeit nichtig sei, also weder Gestalt noch Wesen an sich besitze.Kant, Hegel und Novalis teilen diese negative Zeitauffassung, gehen aber unterschiedlichdamit um: Kant mobilisiert den »Schematismus des Verstandes«, umdie formlose Form der Zeit zu bestimmen. Hegel macht aus der Not eine Tugendund erklärt die Vollzugsform der Zeit – Negation – zum Inbegriff aller Dinge,die erst im begrifflichen Wissen zur Ruhe kommt. Novalis schließlich leitet ausder ursprünglichen Unförmigkeit der Zeit den schönen Auftrag ab, sie sei mit denMitteln der Poesie zu bilden und geschichtlich zu gestalten. Von Bergsons Begriffder Dauer ausgehend, werfe ich abschließend die Frage auf, ob letztlich nicht jedePoetik der Zeit von ihrer Nichtigkeit ausgeht. Den theoretischen Horizont desGanzen bilden aktuelle Debatten über die Zeitlichkeit ästhetischer Formen unddie ästhetische Formung der Zeit gleichermaßen.\\nThe belief that time has neither form nor substance and is therefore nothing in itself is the startingpoint of this essay. Kant, Hegel, and Novalis share this negative concept of time, thoughthey each approach it differently. Kant mobilizes the »schematism of the understanding« inorder to positively define the formless form of time. Hegel turns the problem upside down byidentifying negation with the process of time, which cannot rest until it has become conceptualknowledge. Novalis infers an aesthetic task from the shapelessness of time, namely, the task ofshaping time through poetic storytelling. Interrogating Bergson’s positive concept of time, andwith reference to current discussions on the temporality of aesthetic forms, I finally examinewhether a poetics of time generally presupposes a negative concept of time.\\n\\\"\",\"PeriodicalId\":219517,\"journal\":{\"name\":\"Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 63. Heft 2\",\"volume\":\"54 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"1900-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 63. Heft 2\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.28937/1000108212\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 63. Heft 2","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.28937/1000108212","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 1
摘要
这篇文章的起点是奥古斯丁很早提出的观点,即时间观念毫无意义,既没有形体,也没有本质。康德、黑格尔和Novalis分享这些负面Zeitauffassung走而unterschiedlichdamit: Kant),让»Schematismus笔者«,umdie无形的形式决定时间.黑格尔让人只有需求,主张时间的运行把一切都看作是消极的象征那些只有概念才能得到休息的事物这本书的后现代部分是悲伤的。从贝里森作为延长期限的概念出发,我最后提出一个问题:时间不等人是不是从空虚开始的。这篇文章的理论范围差不多描述了当今人们对于美化形式和时代的形成的争论。在its11上,这篇文章的起点是时间轴。康德,黑格尔,和前英国报纸不同不同的观点Kant mobilizes the»schematism》《«inorder to positively define the formless形式of时代.黑格尔升起的问题是什么?和往常一样在时间内对时间的积极定义,在时间感觉到的时候作参考
"Zeit und Nichtigkeit (Kant, Hegel, Novalis)
Den Ausgangspunkt dieses Essays bildet die bereits von Augustinus vertretene Auffassung,dass die Zeit nichtig sei, also weder Gestalt noch Wesen an sich besitze.Kant, Hegel und Novalis teilen diese negative Zeitauffassung, gehen aber unterschiedlichdamit um: Kant mobilisiert den »Schematismus des Verstandes«, umdie formlose Form der Zeit zu bestimmen. Hegel macht aus der Not eine Tugendund erklärt die Vollzugsform der Zeit – Negation – zum Inbegriff aller Dinge,die erst im begrifflichen Wissen zur Ruhe kommt. Novalis schließlich leitet ausder ursprünglichen Unförmigkeit der Zeit den schönen Auftrag ab, sie sei mit denMitteln der Poesie zu bilden und geschichtlich zu gestalten. Von Bergsons Begriffder Dauer ausgehend, werfe ich abschließend die Frage auf, ob letztlich nicht jedePoetik der Zeit von ihrer Nichtigkeit ausgeht. Den theoretischen Horizont desGanzen bilden aktuelle Debatten über die Zeitlichkeit ästhetischer Formen unddie ästhetische Formung der Zeit gleichermaßen.
The belief that time has neither form nor substance and is therefore nothing in itself is the startingpoint of this essay. Kant, Hegel, and Novalis share this negative concept of time, thoughthey each approach it differently. Kant mobilizes the »schematism of the understanding« inorder to positively define the formless form of time. Hegel turns the problem upside down byidentifying negation with the process of time, which cannot rest until it has become conceptualknowledge. Novalis infers an aesthetic task from the shapelessness of time, namely, the task ofshaping time through poetic storytelling. Interrogating Bergson’s positive concept of time, andwith reference to current discussions on the temporality of aesthetic forms, I finally examinewhether a poetics of time generally presupposes a negative concept of time.
"