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Altersrationierung im Gesundheitswesen – ein wirtschaftsethisch vertretbarer Weg?
Abstract Die im Alter exponentiell zunehmenden Krankheitskosten sind Anlass dafür, in alternden Gesellschaften mit medizinisch-technischem Fortschritt und steigenden Gesundheitswünschen der Bevölkerung neben anderen Rationierungsformen auch über altersabhängige Begrenzungen von Gesundheitsleistungen nachzudenken. Zuteilungsbeschränkungen sind generell moralsensible Entscheidungen, da Gesundheit unabhängig vom Alter der Person ein besonderes Gut ist, um persönliche Lebenspläne umsetzen zu können; sie weist neben privaten auch öffentliche und meritorische Gutseigenschaften auf. In der Debatte um Altersrationierungen werden utilitaristische, kontraktualistische und neoaristotelische Rechtfertigungsversuche vertreten. Alle Ansätze scheitern in einer wertepluralistischen Gesellschaft letztlich daran, dass sie ohne Rückgriff auf spezifische Wertprämissen nicht auskommen. Für altersmäßige Rationierungen bei aufwändigen, lebensverlängernden Therapien der Intensivmedizin sprechen allerdings pragmatische Vorzüge, zumal die Option privater Zusatzabsicherung bestehen würde.