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Konrad Adenauer, Viktor Schnitzler und die Kölner Konzertgesellschaft
Am 8. Mai 1931 teilt Dr. Viktor Schnitzler dem Oberbürgermeister Konrad Adenauer mit: »Bei dem großen Interesse und Wohlwollen, das Sie stets der Konzert-Gesellschaft entgegengebracht haben, möchte ich in erster Linie Ihnen die Mitteilung machen, dass ich mich entschlossen habe, mein Amt als Vorsitzender der Konzert-Gesellschaft auf der nächsten Generalversammlung niederzulegen«. Er könne bei seinem Gesundheitszustand den Posten nicht mehr so ausfüllen, wie es die derzeitigen schwierigen Zeiten erforderten. Von seinem Entschluss habe er erst seinem Schwiegersohn, dem stellvertretenden Vorsitzenden Iwan Herstatt, und dem Kapellmeister Hermann Abendroth Kenntnis gegeben, noch nicht aber der Direktion, weil er noch das 100jährige Musikfest unter seinem Vorsitz begehen wolle. »Ich kann aber aus meinem Amte nicht scheiden, ohne Ihnen immer wieder von Herzen zu danken für die verständnisvolle Unterstützung, die ich in allen meinen musikalischen Bestrebungen bei Ihnen gefunden habe. Diese Erinnerung an das harmonische Zusammenarbeiten mit Ihnen wird mir, so lange ich lebe, unvergesshch sein.«' Dieser Brief drückt ein tiefes Dankbarkeitsgefühl aus, das keineswegs den damaligen Höflichkeitsformen eines bürgerlichen Briefstils geschuldet war. Er ist eines der wenigen Zeugnisse im Aktenbestand des Oberbürgermeisters Adenauer, der Aufschluss über seine Beziehung zur Konzertgesellschaft und dessen Vorsitzenden Schnitzler^ gibt. Die ganz überwiegende Quellenüberlie-