{"title":"汉德尔的音乐与节目编排","authors":"Natasha Loges","doi":"10.13109/9783666504846.61","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dieser Aufsatz beleuchtet die Funktion gemischter Konzertprogramme im Hin-blick auf den historischen Auffuhrungskontext Handelscher Musik sowie den Kanonisierungsprozess verschiedener anfanglich wenig bekannter Werke. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Konzerten im Kristallpalast im Londoner Vorort Sydenham in den Jahren 1859 bis 1874, wobei sowohl die regularen Samstagskonzerte als auch die ‚Selection Days‘ des Triennial Handel Festival berucksichtigt werden. Die Untersuchung zeigt, wie einzelne Nummern aus Handels grosen Werken Einzug in die Samstagskonzerte fanden und wie Handels Musik fur die Auffuhrungen an den Selection Days, den Herzstucken des Festivals, neu zusammengestellt, aufgefuhrt und anschliesend veroffentlicht wurden. \n \nAuffuhrungsgeschichte – weniger die in der historischen Auffuhrungspra-xis bedachten spezifischen spieltechnischen Nuancen, sondern die eigentliche Biographie eines Werkes auf der Buhne – wird haufig im Prozess des „Kontex tualisierens, Inszenierens und Vermittelns“ ubersehen, der laut Lydia Goehr einen entscheidenden Anteil daran hat, den Rang eines Werks dem Publikum naherzubringen. Meist ruckt die besser erforschte kritische und wissenschaft-liche Literatur in den Vordergrund. Die im 19. Jahrhundert gangige Praxis, klangliche Vielfalt durch thematisch gemischte Konzertprogramme und die Einbeziehung diverser Genres herzustellen, wird besonders oft als Verstos gegen die ‚Absichten des Komponisten oder der Komponistin‘ abgetan oder als Ver-such verstanden, den scheinbar richtigen Auffuhrungskontext eines Werks zu finden. Dennoch wird eingeraumt, dass diese Vorstellungen oft nicht mit der Erfahrung des Komponisten oder der Komponistin im Einklang stehen. Je-doch ermoglichen derartige Untersuchungen interessante Einblicke in Kanoni-sierungsprozesse sowie in Krafteverhaltnisse zwischen KomponistInnen (heute und in der Geschichte), MusikerInnen und dem Publikum. Wie dieser Aufsatz zeigen wird, herrschte in der Musikkritik des 19. Jahrhundert keine Einigkeit uber die flexible Programmgestaltung, aber sie hatte dennoch einen Anteil an der „weitverbreiteten und umfassenden Vertrautheit“, die ein kanonisiertes Werk ausmacht.5 Obwohl eine derartige Flexibilitat in der Programmgestal-tung – zum Beispiel das Ersetzen oder Neuzusammensetzen von Gesangsnum-mern oder die Auffuhrung ausgewahlter Ausschnitte eines Werks – heutzutage in der Auffuhrung Handelscher Werke kaum noch anzutreffen ist, war sie zu Handels Lebzeiten die Norm und hatte auch einen Einfluss auf den komposi-torischen Schaffensprozess.*******This essay explores the role of nineteenth-century miscellaneous concert programming in the history of Handel performance and the canonisation stages of various initially little-known works. It focuses on the concerts at the Crystal Palace in the London suburb of Sydenham in 1859–1874, both the regular Saturday concerts, and the Selection Days of the Triennial Handel Festivals. It reveals how individual numbers from Handel’s large-scale works were presented in the Saturday concerts; and how Handel’s music was reassembled, performed, and subsequently published in the Selection Day concerts, the central concert of the vast Handel Festivals. Performance history – not so much the individual nuances which usually preoccupy historical performance practitioners, but the actual concert programming – is a much overlooked part of the ‘framing, staging and placement’ which Lydia Goehr has argued is a crucial way of communicating a work’s status to audiences; it is usually overlooked in favour of the far better scrutinised critical and scholarly literature. Miscellany programming – the widespread nineteenth-century practice of ensuring timbral variety by mixing genres in a concert in an unthematised way – is especially often dismissed as a contravention of the ‘composer’s intentions’, or a stage on the way to a ‘correct’ understanding of how to perform a work, even while acknowledging that those intentions often have little to do with the composer’s experience. However, it can reveal an enormous amount about necessary processes of canonisation, as well as the complex power balances between composers (living and dead), performers and audiences. As is shown below, nineteenth-century critics were inconsistent in their responses to such flexibility, but it was nevertheless part of the ‘widespread and multivalent familiarity’ which ensures a work’s canonical life. Furthermore, while flexibility – for instance, replacing or recomposing vocal numbers, interpolating instrumental numbers, or performing just sections of a work – is now rarely encountered in Handel performance, it was the norm in his day and clearly underpinned compositional thought. Loose ties between movements become a positive advantage for nineteenth-century programming. Ultimately, the act of appropriation that performers undertook when they selected fragments which suited their needs from a longer score is worth reconsidering today, as concert practices become increasingly stagnant and rule-bound.","PeriodicalId":345345,"journal":{"name":"Göttinger Händel-Beiträge, Band 20","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-04-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Händels Musik und Programmgestaltung in Londons Kristallpalast, 1859–1874\",\"authors\":\"Natasha Loges\",\"doi\":\"10.13109/9783666504846.61\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Dieser Aufsatz beleuchtet die Funktion gemischter Konzertprogramme im Hin-blick auf den historischen Auffuhrungskontext Handelscher Musik sowie den Kanonisierungsprozess verschiedener anfanglich wenig bekannter Werke. 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摘要
这篇文章论证了混合音乐会日程的功能,从历史围观商业音乐,和多个早期的封杀过程就像是知道的作品。重点在于音乐会在Kristallpalast市场在伦敦郊区Sydenham在1859年到1874,同时和regularen Samstagskonzerte也‚Selection就好比“协调贸易的音乐节berucksichtigt将.这篇调查显示了人们如何让跳跃的商业行为中的个人数字跳入周六音乐会,如何为选定的日子,这节所爱的城市,重新组合,排列并开放音乐。Auffuhrungsgeschichte——与其说是在历史Auffuhrungspra-xis周全的具体spieltechnischen比较微妙,而是一个真正的传记,Buhne - haufig会在过程的“Kontex tualisierens Inszenierens、Vermittelns”ubersehen据莉迪亚Goehr一个关键好处,提升为这件作品与观众naherzubringen .较大的批评及科学文献往往都放在前头。19号世纪gangige实践主题混合Konzertprogramme klangliche多样性,通过建立和参与鼠疫音乐类型,常被誉为Verstos反‚意图的作曲家Komponistin’被击退或理解为Ver-such找到这件作品的看似正确的Auffuhrungskontext .但是人们依旧认为这些想象往往和作曲家或作曲家的经历并不相符。要有成果,这些研究不仅使人更能领会正典的经过,也会在作曲家(和历史家)、音乐家和观众的积极表现和表现方面,提供卓越的成果。这篇作文会告诉我们…尽管她对灵活的节目编排并没有达成一致,但她的确参与了在逐渐分散的作品中“广为流传的熟悉程度”。5虽然这样的Flexibilitat Programmgestal-tung中——例如取代或Neuzusammensetzen Gesangsnum-mern或Auffuhrung ausgewahlter这件作品的内容片段——如今在Auffuhrung Handelscher作品很少找到它们的贸易在世的规范,也有自己的影响力在地上komposi-torischen Schaffensprozess .该方案是很严肃的。它是在1859 ~ 1874年伦敦Sydenham游宫演出的合并,星期六音乐会也是如此,以及国际艺术节选日。它就能为整个大型商场发声为什么贸易的音乐有针锋相对,穿孔,还有分庆集集编辑显示历史不必如此:需要有人制订非个性化的历史计划,但该计划的条件远大于表面,既隐返于表面,也开始执行。用远远地创作教义和虚妄的文学作品。Miscellany programming - the widespread nineteenth-century惯例ensuring timbral综艺这棵树mixing形式到a concert unthematised——伊斯兰国尤其often dismissed as a contravention of the composer是“房地产”,到舞台~ on the way》to a”correct”之《了解该如何perform a "工作,均同时。acknowledging这两个“房地产often有小又和the composer experience .However,它可以即时扫描《缝纫用品清单》这一切都结束了,九世纪的标准在容许灵活性的过程中消失了,但这只是一点小小的‘widespread和毛拉家庭生活的核心。可以排除灵活性,以便让人容易使用图书馆是一个积极的方案。
Händels Musik und Programmgestaltung in Londons Kristallpalast, 1859–1874
Dieser Aufsatz beleuchtet die Funktion gemischter Konzertprogramme im Hin-blick auf den historischen Auffuhrungskontext Handelscher Musik sowie den Kanonisierungsprozess verschiedener anfanglich wenig bekannter Werke. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Konzerten im Kristallpalast im Londoner Vorort Sydenham in den Jahren 1859 bis 1874, wobei sowohl die regularen Samstagskonzerte als auch die ‚Selection Days‘ des Triennial Handel Festival berucksichtigt werden. Die Untersuchung zeigt, wie einzelne Nummern aus Handels grosen Werken Einzug in die Samstagskonzerte fanden und wie Handels Musik fur die Auffuhrungen an den Selection Days, den Herzstucken des Festivals, neu zusammengestellt, aufgefuhrt und anschliesend veroffentlicht wurden.
Auffuhrungsgeschichte – weniger die in der historischen Auffuhrungspra-xis bedachten spezifischen spieltechnischen Nuancen, sondern die eigentliche Biographie eines Werkes auf der Buhne – wird haufig im Prozess des „Kontex tualisierens, Inszenierens und Vermittelns“ ubersehen, der laut Lydia Goehr einen entscheidenden Anteil daran hat, den Rang eines Werks dem Publikum naherzubringen. Meist ruckt die besser erforschte kritische und wissenschaft-liche Literatur in den Vordergrund. Die im 19. Jahrhundert gangige Praxis, klangliche Vielfalt durch thematisch gemischte Konzertprogramme und die Einbeziehung diverser Genres herzustellen, wird besonders oft als Verstos gegen die ‚Absichten des Komponisten oder der Komponistin‘ abgetan oder als Ver-such verstanden, den scheinbar richtigen Auffuhrungskontext eines Werks zu finden. Dennoch wird eingeraumt, dass diese Vorstellungen oft nicht mit der Erfahrung des Komponisten oder der Komponistin im Einklang stehen. Je-doch ermoglichen derartige Untersuchungen interessante Einblicke in Kanoni-sierungsprozesse sowie in Krafteverhaltnisse zwischen KomponistInnen (heute und in der Geschichte), MusikerInnen und dem Publikum. Wie dieser Aufsatz zeigen wird, herrschte in der Musikkritik des 19. Jahrhundert keine Einigkeit uber die flexible Programmgestaltung, aber sie hatte dennoch einen Anteil an der „weitverbreiteten und umfassenden Vertrautheit“, die ein kanonisiertes Werk ausmacht.5 Obwohl eine derartige Flexibilitat in der Programmgestal-tung – zum Beispiel das Ersetzen oder Neuzusammensetzen von Gesangsnum-mern oder die Auffuhrung ausgewahlter Ausschnitte eines Werks – heutzutage in der Auffuhrung Handelscher Werke kaum noch anzutreffen ist, war sie zu Handels Lebzeiten die Norm und hatte auch einen Einfluss auf den komposi-torischen Schaffensprozess.*******This essay explores the role of nineteenth-century miscellaneous concert programming in the history of Handel performance and the canonisation stages of various initially little-known works. It focuses on the concerts at the Crystal Palace in the London suburb of Sydenham in 1859–1874, both the regular Saturday concerts, and the Selection Days of the Triennial Handel Festivals. It reveals how individual numbers from Handel’s large-scale works were presented in the Saturday concerts; and how Handel’s music was reassembled, performed, and subsequently published in the Selection Day concerts, the central concert of the vast Handel Festivals. Performance history – not so much the individual nuances which usually preoccupy historical performance practitioners, but the actual concert programming – is a much overlooked part of the ‘framing, staging and placement’ which Lydia Goehr has argued is a crucial way of communicating a work’s status to audiences; it is usually overlooked in favour of the far better scrutinised critical and scholarly literature. Miscellany programming – the widespread nineteenth-century practice of ensuring timbral variety by mixing genres in a concert in an unthematised way – is especially often dismissed as a contravention of the ‘composer’s intentions’, or a stage on the way to a ‘correct’ understanding of how to perform a work, even while acknowledging that those intentions often have little to do with the composer’s experience. However, it can reveal an enormous amount about necessary processes of canonisation, as well as the complex power balances between composers (living and dead), performers and audiences. As is shown below, nineteenth-century critics were inconsistent in their responses to such flexibility, but it was nevertheless part of the ‘widespread and multivalent familiarity’ which ensures a work’s canonical life. Furthermore, while flexibility – for instance, replacing or recomposing vocal numbers, interpolating instrumental numbers, or performing just sections of a work – is now rarely encountered in Handel performance, it was the norm in his day and clearly underpinned compositional thought. Loose ties between movements become a positive advantage for nineteenth-century programming. Ultimately, the act of appropriation that performers undertook when they selected fragments which suited their needs from a longer score is worth reconsidering today, as concert practices become increasingly stagnant and rule-bound.