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‚Der anthropologische Blick‘. Die künstlerische Reflexion der Wissenschaft oder der Künstler als ‚Kulturforscher‘
Seit den 1990er Jahren beschwören Kuratoren und Kunsttheoretiker auffallend häufig eine neue Annäherung von Kunst und Wissenschaft, allen voran die Naturwissenschaft. Sie suchen nach Gemeinsamkeiten zwischen den „zwei Kulturen“ (vgl. Snow 1959: 1, 40, Anm. 1), sehen sich verpflichtet, „die Allianz von Kunst und Wissenschaft neu zu denken“ (Krull 2003: 7) oder den Dialog zwischen Künstler und Wissenschaftler zu forcieren. Tatsächlich scheinen sich zeitgenössische Künstler zum Teil wie Naturwissenschaftler zu gebärden. Sie konservieren Schafe und Wolken, herbarisieren Pflanzen oder entwickeln physikalische Theorien zur Umkehrung der Zeit. Sie legen eigene Naturgeschichten an oder erstellen wissenschaftlich anmutende Illustrationen von Kunststoffblumen. Sie bedienen sich mit anderen Worten Arbeitsweisen und Darstellungsformen der Wissenschaften und ihre Arbeiten gleichen Observatorien, Versuchsanordnungen, Laboren oder wissenschaftlichen Sammlungen und Museen.