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Dabei richteten sich die Veranstalter durch den bewussten Rückgriff auf ältere Werke Neuer Musik gegen heutige Trends zu einer kurzatmigen Uraufführungskultur und stellte den mit Graz verbundenen Komponisten international etablierte Größen wie Morton Feldman, Mathias Spahlinger oder Salvatore Sciarrino gegenüber. Neben den Konzerten versuchten zwei durch Vorträge eingeleitete Diskussionsrunden mit beteiligten Komponisten Hören und Reflexion, sinnliche Erfahrung und begriffliches Denken miteinander in Verbindung zu setzen.Nicht nur die Veranstalter bewerten das erste Festival der Neuen Musik in Graz als gelungenen Versuch: Das räumliche und organisatorische Umfeld des Kulturzentrums bot einen günstigen Rahmen für das künstlerisch hochwertige Programm, und das – abgesehen von den Diskussionsrunden – zahlreich erschienene Publikum begrüßte auch ungewohnte Klänge aufgeschlossen und freundlich. 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