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In den spatsaalezeitlichen Sanden gelang auch der fur Deutschland bisher nordlichste Nachweis des Steppenlemmings Lagurus lagurus.\n In den eemzeitlichen Mudden wurden fast ausschlieslich limnische Mollusken festgestellt. Die etwa 20 Arten umfassende Fauna charakterisiert ein Flusssystem mit beruhigteren Bereichen, Altarmen und einlaufenden Quellbachen. Die fluviatilen Bedingungen werden durch die Kleinmuschelarten Pisidium amnicum, P. supinum, P. moitessierianum, P. ponderosum und Unio tumidus belegt. Die Quellschnecke Belgrandia germanica, eine interglaziale Leitart, wurde erstmals fur Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen. Die limnisch-fluviatile Serie des Eem wird durch einen Wurgeboden gekappt, dessen sandig-kiesige Taschen marine Mollusken enthalten. 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Spätsaalezeitliche und eemzeitliche Makrofaunen aus dem Kliffaufschluss Klein Klütz Höved (NW-Mecklenburg): mit Erstnachweisen von Belgrandia germanica (Gastropoda: Hydrobiidae), Pupilla loessica (Gastropoda: Pupillidae) und Lagurus lagurus (Mammalia: Cricetidae) für Mecklenburg-Vorpommern
Abstract. Auf der Grundlage der Bearbeitung von Strahl et al. (1994) wurden in den spatsaalezeitlichen und eemzeitlichen Sedimenten des Kliffaufschlusses Klein Klutz Hoved (NW-Mecklenburg) die Mollusken-Faunen neu erfasst, wobei auch einige Wirbeltiere (Fische, Kleinsauger) nachgewiesen werden konnten. Allein die Mollusken-Faunen aus den spatsaalezeitlichen Sanden und Mudden umfassen ca. 40 Arten, wobei terrestrische Gastropoden, z. B. Succinella oblonga, Pupilla loessica, P. pratensis, Vallonia tenuilabris oder Vertigo genesii, bezuglich der Individuenzahlen deutlich dominieren. Unter den limnischen Elementen wurden die Kaltzeitleitarten Pisidium obtusale f. lapponicum und P. stewarti nachgewiesen. In den spatsaalezeitlichen Sanden gelang auch der fur Deutschland bisher nordlichste Nachweis des Steppenlemmings Lagurus lagurus.
In den eemzeitlichen Mudden wurden fast ausschlieslich limnische Mollusken festgestellt. Die etwa 20 Arten umfassende Fauna charakterisiert ein Flusssystem mit beruhigteren Bereichen, Altarmen und einlaufenden Quellbachen. Die fluviatilen Bedingungen werden durch die Kleinmuschelarten Pisidium amnicum, P. supinum, P. moitessierianum, P. ponderosum und Unio tumidus belegt. Die Quellschnecke Belgrandia germanica, eine interglaziale Leitart, wurde erstmals fur Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen. Die limnisch-fluviatile Serie des Eem wird durch einen Wurgeboden gekappt, dessen sandig-kiesige Taschen marine Mollusken enthalten. Als Leitarten fur das marine Eem im sudlichen Ostseeraum sind Polititapes senescens und Bittium reticulatum vertreten.