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Umberto Eco, das offene Kunstwerk und die Listen der Postmoderne
Zum damaligen Zeitpunkt war der Begriff „Offenheit“ – lange vor Propagierung einer „offenen Gesellschaft“ durch den Philosophen Karl Popper1 – ein in Kunst und Literatur von vielen gebrauchter Ausdruck, der im Verlauf der sechziger Jahre geradezu in eine ästhetische Zentralstellung gerückt ist. Nicht ganz unschuldig daran war ein italienischer Autor, der just in jenen Jahren der ästhetischen Offenheits-Problematik ein ganzes Buch widmete. Ich spreche von Umberto Eco und seinem sehr erfolgreichen Band Opera aperta.2 Der Band erschien 1962, also im selben Jahr wie Michel Butors Mobile. Umberto Eco war damals ein Sprachwissenschaftler und Zeichentheoretiker, der sich als Kulturtheoretiker und Medienprofi nicht nur in Italien, sondern in den Diskussionen zumindest der westlichen Industriestaaten auskannte und gerade die französischen sehr aufmerksam verfolgte. Hätte er in jenen Jahren in Frankreich gelebt, so hätte er mit Sicherheit ein Etikett bekommen, das zu jener Zeit recht großzügig vergeben wurde: Man hätte ihn als Adepten der Nouvelle Critique bezeichnet. Und im Grunde war er dies auch, wie die in seinen Bibliographien verewigten Diskurshorizonte zeigen.