{"title":"我不知道","authors":"","doi":"10.1515/9783110703443-008","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wir setzen nun wieder im Bereich der französischen Literatur unsere Suche nach jenen Bildern und Projektionen fort, die von Europa aus und von europäischen Autorinnen und Autoren auf die Neue Welt projiziert wurden und jenes Amerika, das an der Schwelle zu seiner Unabhängigkeitsrevolution stand, auf intensive Weise im Zeichen der Romantik umdeuteten. Auf diese Problematiken einer Suche und der Fragen nach den Projektionen soll uns jener Mann eine Antwort geben, der wohl wie kein anderer in Frankreich stellvertretend für ein Projekt stand, das politisch der Restauration zuzurechnen ist. Auf der anderen Seite aber trieb dieser Autor jene revolutionäre Ästhetik voran und setzte sie durch, die wir unter dem Namen des „Romantisme“, also der Romantik zu kennen glauben. Ich spreche vom Autor des Génie du Christianisme, von Atala und René, der noch in seinen Memoiren wie von der anderen Seite des Grabes her seine Zeitgenossen an dem von ihm konzipierten Weg festzuhalten gemahnte und bis zu seinem Ende eine mit der Französischen Revolution verknüpfte Moderne dezidiert ablehnte: François-René de Chateaubriand. Beschäftigen wir uns zunächst mit einigen Biographemen aus seinem ereignisreichen Leben! François-René, Chevalier und später Vicomte de Chateaubriand wurde am 4. September 1768 in Saint-Malo geboren und starb am 4. Juli des Revolutionsjahres 1848 in Paris, übrigens in den Armen seiner treuen Freundin Juliette Récamier. Er machte sich nicht nur als einer der Begründer der Romantik in Frankreich einen Namen, sondern auch als hartnäckiger Politiker und geschickter Diplomat, der die Interessen seines Landes eisern auf allen europäischen Bühnen verteidigte, letztlich aber grummelnd und grollend aus der Politik schied.","PeriodicalId":169273,"journal":{"name":"Romantik zwischen zwei Welten","volume":"27 3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-08-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Chateaubriand oder die Romantik in der Neuen Welt\",\"authors\":\"\",\"doi\":\"10.1515/9783110703443-008\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Wir setzen nun wieder im Bereich der französischen Literatur unsere Suche nach jenen Bildern und Projektionen fort, die von Europa aus und von europäischen Autorinnen und Autoren auf die Neue Welt projiziert wurden und jenes Amerika, das an der Schwelle zu seiner Unabhängigkeitsrevolution stand, auf intensive Weise im Zeichen der Romantik umdeuteten. 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Juli des Revolutionsjahres 1848 in Paris, übrigens in den Armen seiner treuen Freundin Juliette Récamier. 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Wir setzen nun wieder im Bereich der französischen Literatur unsere Suche nach jenen Bildern und Projektionen fort, die von Europa aus und von europäischen Autorinnen und Autoren auf die Neue Welt projiziert wurden und jenes Amerika, das an der Schwelle zu seiner Unabhängigkeitsrevolution stand, auf intensive Weise im Zeichen der Romantik umdeuteten. Auf diese Problematiken einer Suche und der Fragen nach den Projektionen soll uns jener Mann eine Antwort geben, der wohl wie kein anderer in Frankreich stellvertretend für ein Projekt stand, das politisch der Restauration zuzurechnen ist. Auf der anderen Seite aber trieb dieser Autor jene revolutionäre Ästhetik voran und setzte sie durch, die wir unter dem Namen des „Romantisme“, also der Romantik zu kennen glauben. Ich spreche vom Autor des Génie du Christianisme, von Atala und René, der noch in seinen Memoiren wie von der anderen Seite des Grabes her seine Zeitgenossen an dem von ihm konzipierten Weg festzuhalten gemahnte und bis zu seinem Ende eine mit der Französischen Revolution verknüpfte Moderne dezidiert ablehnte: François-René de Chateaubriand. Beschäftigen wir uns zunächst mit einigen Biographemen aus seinem ereignisreichen Leben! François-René, Chevalier und später Vicomte de Chateaubriand wurde am 4. September 1768 in Saint-Malo geboren und starb am 4. Juli des Revolutionsjahres 1848 in Paris, übrigens in den Armen seiner treuen Freundin Juliette Récamier. Er machte sich nicht nur als einer der Begründer der Romantik in Frankreich einen Namen, sondern auch als hartnäckiger Politiker und geschickter Diplomat, der die Interessen seines Landes eisern auf allen europäischen Bühnen verteidigte, letztlich aber grummelnd und grollend aus der Politik schied.