对阿尔卑斯冰川地层现状的重新思考:奥地利蒂罗尔Lienz地区沉积和形态记录的意义

J. Reitner, S. Ivy‐Ochs, Ruth Drescher-Schneider, I. Hajdas, M. Linner
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Seitenmoranen von Lokalgletschern dokumentieren die Eiszerfallsphase unmittelbar nach dem AlpLGM. Nach der Eiszerfallsphase und vor dem Bolling/Allerod (B/A)-Interstadial gibt es nur eine markante Phase der Gletscherstabilisierung, die mit dem Gschnitz-Stadial korreliert wird. Multiple Endmoranenwalle belegen aktive Gletscherzungen in der Jungeren Dryas wahrend des Egesen Stadials. Eine zuvor dem Daun-Stadial (pra-B/A-Interstadial) aufgrund von Schneegrenzdepressionswerten (∆ELA) zugeordneter Gletscherstand wurde mit 10Be auf 12.8 ± 0.6 ka datiert und entspricht dem Egesen-Maximum. Damit kann gezeigt werden, dass die bisherige Praxis ∆ELA-Werte zur stratigrafischen Korrelation uber grosere Raume zu benutzen nicht nur untauglich ist, sondern letztlich zu Fehlschlussen hinsichtlich Palaoklima fuhrt. ∆ELA-Werte werden nach wie vor als ein nutzliches Werkzeug fur Korrelationen im lokalen Masstab betrachtet, so beispielsweise innerhalb einer Gebirgsgruppe mit vergleichsweise ahnlicher Topographie und Lithologie sowie unter Berucksichtigung von Einschrankungen wie z.B. dem Einfluss einer ehemaligen Schuttbedeckung. Jedenfalls zeigen unsere Resultate, dass eine stratigrafische Korrelation mittels ΔELA-Werten quer uber die Alpen kein erfolgreicher Ansatz ist, der zu einer Verzerrung der Resultate und schlieslich zu Zirkelschlussen fuhrt.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-12-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"32","resultStr":"{\"title\":\"Reconsidering the current stratigraphy of the Alpine Lateglacial: Implications of the sedimentary and morphological record of the Lienz area (Tyrol/Austria)\",\"authors\":\"J. Reitner, S. Ivy‐Ochs, Ruth Drescher-Schneider, I. Hajdas, M. Linner\",\"doi\":\"10.3285/EG.65.2.02\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Abstract. Die morphologischen und sedimentaren Belege aus dem Raum Lienz liefern starke Argumente gegen die bisher angewandte, funfgliedrige Stratigraphie des Alpinen Spatglazials (ALG; ca 19–11.7 ka), dem Zeitraum nach dem Wurm-Hochglazial (= Alpines Letztes Glaziales Maximum; AlpLGM). Die Resultate einer flachendeckenden geologischen Kartierung (inklusive Erfassung von Massenbewegungen) unterstutzt durch geochronologische Methoden sowie Pollenanalysen zeigen, dass sich die ALG-Abfolgen in der Schobergruppe und den Lienzer Dolomiten jeweils in vier „unconformity-bounded units“ im Sinne der Allostratigraphie untergliedern lassen. Diese belegen drei klimato-stratgraphisch korrelierbare Phasen. Deltasedimente und Grund- bzw. Seitenmoranen von Lokalgletschern dokumentieren die Eiszerfallsphase unmittelbar nach dem AlpLGM. 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Damit kann gezeigt werden, dass die bisherige Praxis ∆ELA-Werte zur stratigrafischen Korrelation uber grosere Raume zu benutzen nicht nur untauglich ist, sondern letztlich zu Fehlschlussen hinsichtlich Palaoklima fuhrt. ∆ELA-Werte werden nach wie vor als ein nutzliches Werkzeug fur Korrelationen im lokalen Masstab betrachtet, so beispielsweise innerhalb einer Gebirgsgruppe mit vergleichsweise ahnlicher Topographie und Lithologie sowie unter Berucksichtigung von Einschrankungen wie z.B. dem Einfluss einer ehemaligen Schuttbedeckung. 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摘要

Abstract .英格兰施图尔的形态和淤泥表明,人类是最不可能模仿人类的一招在虫卵最高的地方AlpLGM) .结果flachendeckenden地质测绘(包括收集,取而代之的是)unterstutzt geochronologische方法以及Pollenanalysen数据都表明,ALG-Abfolgen Schobergruppe和Lienzer Dolomiten分别在四个“unconformity-bounded units”之目的Allostratigraphie untergliedern让.基本上,这是第三个可相互消化的阶段。沉积岩、岩屑和局部冰川的纹理记录了在AlpLGM之后的冰层退化时期。冰层破裂阶段和鲍尔茨/阿雷罗德(乙/A)间隔期之后,只有一个冰层稳定阶段与裂谷阶段相关的显著阶段。多多种表现出在德耶斯顶峰的时候是积极的冰川融化一个以前的Daun-Stadial (pra-B / A-Interstadial)以拉由于Schneegrenzdepressionswerten(∆)zugeordneter Gletscherstand被上与10Be 12.8±0.6克日期和相当于Egesen-Maximum .可以表明,近期,∆ELA-Werte以stratigrafischen使用uber grosere那边的相关性不仅是不适合当,最终对Fehlschlussen Palaoklima漂.∆ELA-Werte继续视为给灰质在当地Masstab nutzliches工具,例如Gebirgsgruppe内相对ahnlicher的地形和Lithologie,在Berucksichtigung Einschrankungen比如前对子女的影响Schuttbedeckung .总之,我们的结果表明,一套stratigrafische相关性通过ΔELA-Werten uber跨越阿尔卑斯山不是成功的方法,结果各不相同和schlieslich Zirkelschlussen漂.
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Reconsidering the current stratigraphy of the Alpine Lateglacial: Implications of the sedimentary and morphological record of the Lienz area (Tyrol/Austria)
Abstract. Die morphologischen und sedimentaren Belege aus dem Raum Lienz liefern starke Argumente gegen die bisher angewandte, funfgliedrige Stratigraphie des Alpinen Spatglazials (ALG; ca 19–11.7 ka), dem Zeitraum nach dem Wurm-Hochglazial (= Alpines Letztes Glaziales Maximum; AlpLGM). Die Resultate einer flachendeckenden geologischen Kartierung (inklusive Erfassung von Massenbewegungen) unterstutzt durch geochronologische Methoden sowie Pollenanalysen zeigen, dass sich die ALG-Abfolgen in der Schobergruppe und den Lienzer Dolomiten jeweils in vier „unconformity-bounded units“ im Sinne der Allostratigraphie untergliedern lassen. Diese belegen drei klimato-stratgraphisch korrelierbare Phasen. Deltasedimente und Grund- bzw. Seitenmoranen von Lokalgletschern dokumentieren die Eiszerfallsphase unmittelbar nach dem AlpLGM. Nach der Eiszerfallsphase und vor dem Bolling/Allerod (B/A)-Interstadial gibt es nur eine markante Phase der Gletscherstabilisierung, die mit dem Gschnitz-Stadial korreliert wird. Multiple Endmoranenwalle belegen aktive Gletscherzungen in der Jungeren Dryas wahrend des Egesen Stadials. Eine zuvor dem Daun-Stadial (pra-B/A-Interstadial) aufgrund von Schneegrenzdepressionswerten (∆ELA) zugeordneter Gletscherstand wurde mit 10Be auf 12.8 ± 0.6 ka datiert und entspricht dem Egesen-Maximum. Damit kann gezeigt werden, dass die bisherige Praxis ∆ELA-Werte zur stratigrafischen Korrelation uber grosere Raume zu benutzen nicht nur untauglich ist, sondern letztlich zu Fehlschlussen hinsichtlich Palaoklima fuhrt. ∆ELA-Werte werden nach wie vor als ein nutzliches Werkzeug fur Korrelationen im lokalen Masstab betrachtet, so beispielsweise innerhalb einer Gebirgsgruppe mit vergleichsweise ahnlicher Topographie und Lithologie sowie unter Berucksichtigung von Einschrankungen wie z.B. dem Einfluss einer ehemaligen Schuttbedeckung. Jedenfalls zeigen unsere Resultate, dass eine stratigrafische Korrelation mittels ΔELA-Werten quer uber die Alpen kein erfolgreicher Ansatz ist, der zu einer Verzerrung der Resultate und schlieslich zu Zirkelschlussen fuhrt.
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