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Zum Problem der Archaisierung in der literarischen Übersetzung. Am Beispiel des Sprachenpaars Deutsch – Polnisch
Im Beitrag werden exemplarisch zwei Möglichkeiten aufgezeigt, einen historiolektal stilisierten literarischen Text in eine Fremdsprache zu übertragen. Das Beispielmaterial bilden zwei polnische Romane, in denen die intendierte Archaisierung grundverschiedene Funktionen erfüllt und von deutschen Übersetzern jeweils unterschiedlich behandelt wird: der klassische historische Roman Krzyżacy (1897–1900) von Henryk Sienkiewicz in der Übersetzung von Emma und Rudolfine Ettlinger und der Pastiche eines Briefromans Wariacje pocztowe (1972) von Kazimierz Brandys in der Übersetzung von Roswitha Buschmann. Während die Sienkiewicz-Übersetzerinnen dem Sprachgebrauch des ausgehenden 19. Jahrhunderts bzw. dem deutschen „standard archaic usage“ (G. Leech) verpflichtet bleiben, greift Buschmann auf mehrere zielsprachige Historiolekte zurück und imitiert den Stil des deutschen Schelmenromans. In ihrer total archaisierten Übersetzung dominiert die literarische (gattungsbezogene) Stilisierung über der rein sprachlichen.