{"title":"权力与失败:1900年德国,民族,犹太复国主义文学中的参孙形象,作为谋求霸权的文化政治媒介","authors":"Joseph Croitoru","doi":"10.14361/9783839407073-012","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die folgende Untersuchung befasst sich mit der Rolle von Kastrationsfantasien und Männlichkeitsbildern im Kontext der kulturellen Transformation der Figur Simsons in der deutschen und zionistischen Literatur zwischen 894 und 927. Simson, ein mächtiger Held der hebräischen Bibel und zugleich bezüglich seiner Körperkraft dem griechischen Herakles ähnlich, war ein Richter des Volkes Israel zur Zeit der Philisterkriegsherrschaft. Bekanntlich verlor er seine magische männliche Kraft, die sich in seinen Haaren konzentrierte, durch den Verrat seiner Geliebten, der schönen Philisterin Delila. Die Geschichte von Simson und Delila, die mit Simsons Blendung und einer von ihm dennoch vollbrachten Tötung des Feindes endet, gehört zu den bedeutendsten Geschlechterkampflegenden der Bibel. Sie fand neben den Erzählungen von Salome und Johannes dem Täufer2, Judith und Holofernes oder dem Figurenpaar Ödipus und der Sphinx um 900 ein bedeutendes Revival. Im Nachleben des israelitischen Helden Simson mischten sich freilich die geschlechterpolitischen und imaginären Kampfund Effeminierungsszenarien der Moderne sowohl mit deutschnationalen wie mit zionistischen Entwürfen hyperviriler Männlichkeit.","PeriodicalId":205618,"journal":{"name":"Männlichkeiten und Moderne","volume":"49 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2007-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Zwischen Übermacht und Ohnmacht: Die Figur Simsons in der deutschen, völkischen und zionistischen Literatur um 1900 als Medium des kulturpolitischen Kampfes um hegemoniale Männlichkeit\",\"authors\":\"Joseph Croitoru\",\"doi\":\"10.14361/9783839407073-012\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Die folgende Untersuchung befasst sich mit der Rolle von Kastrationsfantasien und Männlichkeitsbildern im Kontext der kulturellen Transformation der Figur Simsons in der deutschen und zionistischen Literatur zwischen 894 und 927. Simson, ein mächtiger Held der hebräischen Bibel und zugleich bezüglich seiner Körperkraft dem griechischen Herakles ähnlich, war ein Richter des Volkes Israel zur Zeit der Philisterkriegsherrschaft. Bekanntlich verlor er seine magische männliche Kraft, die sich in seinen Haaren konzentrierte, durch den Verrat seiner Geliebten, der schönen Philisterin Delila. Die Geschichte von Simson und Delila, die mit Simsons Blendung und einer von ihm dennoch vollbrachten Tötung des Feindes endet, gehört zu den bedeutendsten Geschlechterkampflegenden der Bibel. Sie fand neben den Erzählungen von Salome und Johannes dem Täufer2, Judith und Holofernes oder dem Figurenpaar Ödipus und der Sphinx um 900 ein bedeutendes Revival. Im Nachleben des israelitischen Helden Simson mischten sich freilich die geschlechterpolitischen und imaginären Kampfund Effeminierungsszenarien der Moderne sowohl mit deutschnationalen wie mit zionistischen Entwürfen hyperviriler Männlichkeit.\",\"PeriodicalId\":205618,\"journal\":{\"name\":\"Männlichkeiten und Moderne\",\"volume\":\"49 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2007-01-31\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Männlichkeiten und Moderne\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.14361/9783839407073-012\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Männlichkeiten und Moderne","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839407073-012","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Zwischen Übermacht und Ohnmacht: Die Figur Simsons in der deutschen, völkischen und zionistischen Literatur um 1900 als Medium des kulturpolitischen Kampfes um hegemoniale Männlichkeit
Die folgende Untersuchung befasst sich mit der Rolle von Kastrationsfantasien und Männlichkeitsbildern im Kontext der kulturellen Transformation der Figur Simsons in der deutschen und zionistischen Literatur zwischen 894 und 927. Simson, ein mächtiger Held der hebräischen Bibel und zugleich bezüglich seiner Körperkraft dem griechischen Herakles ähnlich, war ein Richter des Volkes Israel zur Zeit der Philisterkriegsherrschaft. Bekanntlich verlor er seine magische männliche Kraft, die sich in seinen Haaren konzentrierte, durch den Verrat seiner Geliebten, der schönen Philisterin Delila. Die Geschichte von Simson und Delila, die mit Simsons Blendung und einer von ihm dennoch vollbrachten Tötung des Feindes endet, gehört zu den bedeutendsten Geschlechterkampflegenden der Bibel. Sie fand neben den Erzählungen von Salome und Johannes dem Täufer2, Judith und Holofernes oder dem Figurenpaar Ödipus und der Sphinx um 900 ein bedeutendes Revival. Im Nachleben des israelitischen Helden Simson mischten sich freilich die geschlechterpolitischen und imaginären Kampfund Effeminierungsszenarien der Moderne sowohl mit deutschnationalen wie mit zionistischen Entwürfen hyperviriler Männlichkeit.