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Religiöse und säkulare Gründe in der Politik: Zwei Fallbeispiele
Das Verhältnis von Religion und Politik ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus nicht nur der öffentlichen Diskussion, sondern auch der Wissenschaft gerückt. Dass hier ein Wandel stattgefunden hat, ergibt sich nicht nur aus dem Anwachsen eines islamistischen Terrorismus und damit einhergehenden Debatten, sondern es hat auch mit der Kritik an einer lange dominanten Perspektive auf die moderne Gesellschaft zu tun, die in der Säkularisierungsthese ihren Ausdruck fand.1 Gemeint war damit, dass Religion im Zuge der Modernisierung ihren Platz in der modernen Gesellschaft verlieren würde. Nicht ins Bild passten freilich die Religiosität in den USA sowie die Entwicklungen in Lateinamerika oder Asien, wo insbesondere pfingstlich-charismatische Bewegungen einen enormen Zulauf erfahren. Für die weitere Debatte um die Säkularisierung waren es zwei Überlegungen von José Casanova, welche die Richtung der Diskussion maßgeblich prägten. In seinem Buch »Public Religions in the Modern World« von 1994 finden sich zwei entscheidende Elemente. Erstens weist Casanova darauf hin, dass der Säkularisierungsbegriff verschiedene Bedeutungen besitzt und zweitens geht Casanova davon aus, dass die Religion keineswegs an öffentlicher Bedeutung verliert, vielmehr in Teilen sogar wieder an öffentlicher Relevanz gewinnt. Drei Bedeutungen des Säkularisierungsbegriffs unterscheidet Casanova: Erstens die Differenzierung und Ablösung weltlicher von religiösen Sphären, zweitens den Niedergang religiöser 1.