合作企业治理的新领域

D. Gerst
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Damit gibt es eine Arbeitsteilung, die von beiden Seiten gleichermaßen akzeptiert wird : Das Management entscheidet über die Strategie, der Betriebsrat reguliert die Folgen. Warum verhalten sich Betriebsräte so ? Warum bringen sie sich kaum in die strategische Modernisierung von Betrieben ein ? Das hat mehrere Gründe. Der erste : Wer sich da einmischt, bewegt sich rechtlich auf dünnem Eis. Denn das Betriebsverfassungsgesetz bietet dafür nur schwache Beteiligungsrechte, sodass diejenigen, die sich aktiv in das Innovationsgeschehen im Betrieb einbringen, das hohe Risiko eingehen, im Konfliktfall zu unterliegen. Und solche Konflikte könnten zudem eskalieren, wenn Management und Eigentümer für dieses Feld ihr Recht auf unternehmerische Selbstbestimmung reklamieren. Einen weiteren Grund halte ich jedoch für schwererwiegend : Betriebsräte, die auf dem Feld der Unternehmensstrategie aktiv sind, gelten gemeinhin als Co-Manager. Und die Strategie des Co-Managements hat in Teilen der Gewerkschaften immer noch einen schlechten Ruf. Wer sich gemeinsam mit dem Management engagiert, um Produktpaletten und Herstellungsprozesse zu modernisieren, setzt sich als Betriebsrat auch heute noch dem Verdacht aus, im Zweifel dem Management näher zu stehen als den Beschäftigten. Zwar haben Betriebsräte mit der gewerkschaftlichen Strategie „Besser statt billiger“ in ausgewählten Betrieben gute Erfahrungen gemacht, gelang es ihnen doch damit, eine nachhaltige betriebliche Innovationspolitik einzufordern. 1 Auch wegen dieser Erfahrungen ist die Sicht auf die Strategie des Co-Managements heute weniger ideologisch geprägt als zuvor. Dennoch hat sich das Selbstverständnis vieler Betriebsräte noch nicht grundlegend geändert. Betriebsstrategien mit zu entwickeln ist wichtiger denn je. Das zeigt der 2019 erstellte Transformationsatlas der IG Metall. 2 Basierend auf den Befragungen von Betriebsräten in mehr als 2000 Betrieben zeigt sich hier ein wichtiges Ergebnis : Etwa die Hälfte der Unternehmen kümmert sich unzureichend um ihre strategische Ausrichtung und damit um ihre Zukunft – ein großes Defizit, das erneut die Frage aufwirft, ob das Thema Strategieentwicklung wirklich allein der Arbeitgeberseite überlassen werden darf. Deshalb diskutiere ich im Folgenden genauer die Auswertung der Befragung.","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"17 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-07-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Geschäftsmodelle mitentwickeln – ein neues Handlungsfeld der Betriebsräte\",\"authors\":\"D. 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摘要

企业中代表雇员的利益的目的是在发生变化时保护他们。议会们在这方面取得了成功,首先是通过参与企业宪法规定的社会问题的权利,并坚持要在尽可能早的时候通报计划中的现代化进程。那就是大部分员工的核心工作他们对积极参与公司创新战略和商业模式的兴趣则较少。最高管理层应该是这种观点的一个代表,这种观点是最高管理层从上头来的,公司最高管理层也通过这种观点来制定最高的企业战略。这样就能达成双方都能一致接受的分工:管理层要决定战略;企业委员会将要对其工作效率进行审查。为什么地狱的人会有这种行为?为什么你不参与企业的战略现代化呢这可以归结为很多原因。第一个办法,即进入这个烂泥事实上,企业联合法只提供了薄弱的股权权益,因此那些积极参与创新的人在面临冲突时很可能会受到这种风险。而这种冲突也会加剧,因为管理和所有者要求其公民的迁徙权。但我感觉存在另一个原因的严重性:在商业战略领域活动的董事会通常被视为合作管理人员。而合作管理策略在工会内部仍有很低的信誉。即使在今天,如果与管理部门一道致力于对产品托盘和生产程序进行现代化改造,企业联合委员会还是会怀疑自己与管理人员的关系会比员工更紧密。尽管在选择的企业中,劳资公司有一种“更好,而不是更便宜”的组织战略,但他们却获得了一个可持续的企业创新政策。1有了这些经验,对合作管理策略的意识形态也变得不像以往那样根深蒂固。尽管如此,许多使用者对劳资双方的理解仍未发生根本性的变化。他提了一些作战战略2019年编写的Transformationsatlas表明公司的金属2 .根据问卷调查Betriebsräten这里在2000多个企业表现的一个重要结论:约有一半的企业缺乏照顾他们的战略方向,这是其研究未来的赤字,这是再次怀疑能的战略真的一个人,这个故事留给不能以.这就是为什么在下一节我将详细评价这一问题
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Geschäftsmodelle mitentwickeln – ein neues Handlungsfeld der Betriebsräte
Wer im Betrieb die Interessen der Beschäftigten vertritt, hat insbesondere das Ziel im Blick, diese bei Veränderungen zu schützen. Betriebsräte tun dies mit Erfolg, indem sie vor allem die Mitbestimmungsrechte zu sozialen Angelegenheiten nutzen, die im Betriebsverfassungsgesetz verankert sind, und indem sie zugleich darauf dringen, möglichst früh über geplante Modernisierungsprozesse informiert zu werden. Darin sehen die meisten Betriebsräte ihre Hauptaufgabe. Deutlich weniger Wert legen sie darauf, sich aktiv an der Entwicklung von Innovationsstrategien und Geschäftsmodellen des Unternehmens zu beteiligen. In aller Regel gilt : Nicht nur die Unternehmensleitung sieht die übergeordnete Unternehmensstrategie und deren Entwicklung allein in ihrer Verantwortung, das sehen auch die meisten Betriebsräte und Vertrauensleute so. Damit gibt es eine Arbeitsteilung, die von beiden Seiten gleichermaßen akzeptiert wird : Das Management entscheidet über die Strategie, der Betriebsrat reguliert die Folgen. Warum verhalten sich Betriebsräte so ? Warum bringen sie sich kaum in die strategische Modernisierung von Betrieben ein ? Das hat mehrere Gründe. Der erste : Wer sich da einmischt, bewegt sich rechtlich auf dünnem Eis. Denn das Betriebsverfassungsgesetz bietet dafür nur schwache Beteiligungsrechte, sodass diejenigen, die sich aktiv in das Innovationsgeschehen im Betrieb einbringen, das hohe Risiko eingehen, im Konfliktfall zu unterliegen. Und solche Konflikte könnten zudem eskalieren, wenn Management und Eigentümer für dieses Feld ihr Recht auf unternehmerische Selbstbestimmung reklamieren. Einen weiteren Grund halte ich jedoch für schwererwiegend : Betriebsräte, die auf dem Feld der Unternehmensstrategie aktiv sind, gelten gemeinhin als Co-Manager. Und die Strategie des Co-Managements hat in Teilen der Gewerkschaften immer noch einen schlechten Ruf. Wer sich gemeinsam mit dem Management engagiert, um Produktpaletten und Herstellungsprozesse zu modernisieren, setzt sich als Betriebsrat auch heute noch dem Verdacht aus, im Zweifel dem Management näher zu stehen als den Beschäftigten. Zwar haben Betriebsräte mit der gewerkschaftlichen Strategie „Besser statt billiger“ in ausgewählten Betrieben gute Erfahrungen gemacht, gelang es ihnen doch damit, eine nachhaltige betriebliche Innovationspolitik einzufordern. 1 Auch wegen dieser Erfahrungen ist die Sicht auf die Strategie des Co-Managements heute weniger ideologisch geprägt als zuvor. Dennoch hat sich das Selbstverständnis vieler Betriebsräte noch nicht grundlegend geändert. Betriebsstrategien mit zu entwickeln ist wichtiger denn je. Das zeigt der 2019 erstellte Transformationsatlas der IG Metall. 2 Basierend auf den Befragungen von Betriebsräten in mehr als 2000 Betrieben zeigt sich hier ein wichtiges Ergebnis : Etwa die Hälfte der Unternehmen kümmert sich unzureichend um ihre strategische Ausrichtung und damit um ihre Zukunft – ein großes Defizit, das erneut die Frage aufwirft, ob das Thema Strategieentwicklung wirklich allein der Arbeitgeberseite überlassen werden darf. Deshalb diskutiere ich im Folgenden genauer die Auswertung der Befragung.
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