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Der Autor, der im Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland geboren wurde, beschreibt zunächst die Nachkriegsgeschichte des westdeutschen Staates und seine Studienzeit in Westberlin so, wie er sie persönlich erlebt hat. Auch die Ausläufer der Studentenbewegung und ihre späteren Folgen werden aus der persönlichen Perspektive geschildert. Die Gewaltdynamik der 1970er Jahre und die strukturelle Gewalt in der Gesellschaft wird dann in den Fokus einer psychoanalytischen Betrachtung gerückt: Der Autor unterstellt, dass die unverarbeitete nationalsozialistische Gewaltbereitschaft auf die rebellierende Studierendengeneration projiziert und in ihr bekämpft wurde, sodass die Staatsgewalt demokratisch legitimiert und die Gewalt der Rebellierenden illegal und illegitim erschienen. Unter Bezugnahme auf S. Freuds gesellschaftskritischen Standpunkt schlussfolgert der Autor, dass nach dem Untergang der sogenannten realsozialistischen Staatssysteme der Kapitalismus nicht gesiegt hat, sondern nur übriggeblieben ist, dass er aber für das Leben und Überleben der Menschen unter gerechten gesellschaftlichen Bedingungen keine mögliche Perspektive darstellt.