{"title":"越过喀尔巴阡山脉的斯拉夫性行为","authors":"Ілона Густавівна Лехнер, Аніта Ласлівна Марку","doi":"10.32999/ksu2663-3426/2023-1-24","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte lebten in dem westlichen Gebiet der Ukraine, das heute als Transkarpatien bekannt ist, mehrere Nationalitäten sowie Sprach- und Kulturgemeinschaften nebeneinander. Die ungarische Gemeinde mit etwa 135.000 Angehörigen in Transkarpatien lebt in einem multikulturellen und mehrsprachigen Umfeld. Dieses sich sprachlich und ethnisch dynamisch verändernde Umfeld hat unbestreitbare Auswirkungen nicht nur auf das tägliche Leben der Sprecher, sondern auch auf den Gebrauch der ungarischen Sprache. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass ein interdisziplinärer Ansatz im Bereich der Zweisprachigkeit und der soziolinguistischen Forschungen neue Dimensionen eröffnen kann, beispielsweise das mentale Lexikon zweisprachiger Sprecher, ihr Sprachwissen, ihre kognitive Basis, die Wortentlehnung und Interferenzphänomene etc. können aus einer neuen Perspektive betrachtet werden. Ziel dieser Studie ist es, anhand von Diskursen und Beispielen, die auf den öffentlichen und privaten Social Media- Plattformen gesammelt wurden, zu zeigen, wie lexikalische Entlehnungen in den Äußerungen der Internetnutzern von Transkarpatien im Internet auftreten und wie diese Sprachpraktiken aus Sicht der Funktionalität, Kreativität, beziehungsweise der kognitiven Semantik interpretiert werden können. Das sprachliche Untersuchungsmaterial lieferte ein aus etwa 700 Äußerungen bestehender Korpus, der seit 2010 hauptsächlich mit der Verwendung der Methode der teilnehmenden Beobachtung in der Sprachgemeinschaft von Transkarpatien gesammelt wurde. Durch das gesammelte Sprachmaterial besteht die Möglichkeit, anhand des Beispielmaterials mit einem transdisziplinären Ansatz einen Blick auf die kreativen Sprachpraktiken der ungarnsprachigen Gemeinschaft zu werfen. Wie es anhand der in der Studie vorgestellten Beispiele ersichtlich wird, nutzen Sprecher gerne die Vorteile der Zweisprachigkeit: die Tatsache, dass sie Zugang zu den Elementen von zwei (oder mehr) Codesystemen und zwei (oder mehr) Kulturen haben. Die Kontaktphänomene in Facebook-Posts kommen nicht zufällig vor, und sie sind kein Zeichen für Sprachdefizite/unvollständige (ungarische) Sprachkenntnisse, sondern bewusste und kreative Kommunikationstechniken: oft Ausdrucksmittel des Humors, Sprachspiele, Zeichen zusätzlicher Bedeutung oder anderer Stilwerte. Die Beispiele (und im weiteren Sinne der Online-Sprachgebrauch der ethnischen Ungarn in Transkarpatien) können nur mit Berücksichtigung des sprachlichen, kulturellen, politischen und öffentlichen Kontexts interpretiert und verstanden werden, in dem diese Sprachpraktiken aufgetreten sind.","PeriodicalId":424223,"journal":{"name":"Scientific Bulletin of Kherson State University Series Germanic Studies and Intercultural Communication","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-08-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"SLAWISCHE ENTLEHNUNGEN IN DER INTERNETKOMMUNIKATION DER UNGARN IN TRANSKARPATIEN\",\"authors\":\"Ілона Густавівна Лехнер, Аніта Ласлівна Марку\",\"doi\":\"10.32999/ksu2663-3426/2023-1-24\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte lebten in dem westlichen Gebiet der Ukraine, das heute als Transkarpatien bekannt ist, mehrere Nationalitäten sowie Sprach- und Kulturgemeinschaften nebeneinander. 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SLAWISCHE ENTLEHNUNGEN IN DER INTERNETKOMMUNIKATION DER UNGARN IN TRANSKARPATIEN
Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte lebten in dem westlichen Gebiet der Ukraine, das heute als Transkarpatien bekannt ist, mehrere Nationalitäten sowie Sprach- und Kulturgemeinschaften nebeneinander. Die ungarische Gemeinde mit etwa 135.000 Angehörigen in Transkarpatien lebt in einem multikulturellen und mehrsprachigen Umfeld. Dieses sich sprachlich und ethnisch dynamisch verändernde Umfeld hat unbestreitbare Auswirkungen nicht nur auf das tägliche Leben der Sprecher, sondern auch auf den Gebrauch der ungarischen Sprache. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass ein interdisziplinärer Ansatz im Bereich der Zweisprachigkeit und der soziolinguistischen Forschungen neue Dimensionen eröffnen kann, beispielsweise das mentale Lexikon zweisprachiger Sprecher, ihr Sprachwissen, ihre kognitive Basis, die Wortentlehnung und Interferenzphänomene etc. können aus einer neuen Perspektive betrachtet werden. Ziel dieser Studie ist es, anhand von Diskursen und Beispielen, die auf den öffentlichen und privaten Social Media- Plattformen gesammelt wurden, zu zeigen, wie lexikalische Entlehnungen in den Äußerungen der Internetnutzern von Transkarpatien im Internet auftreten und wie diese Sprachpraktiken aus Sicht der Funktionalität, Kreativität, beziehungsweise der kognitiven Semantik interpretiert werden können. Das sprachliche Untersuchungsmaterial lieferte ein aus etwa 700 Äußerungen bestehender Korpus, der seit 2010 hauptsächlich mit der Verwendung der Methode der teilnehmenden Beobachtung in der Sprachgemeinschaft von Transkarpatien gesammelt wurde. Durch das gesammelte Sprachmaterial besteht die Möglichkeit, anhand des Beispielmaterials mit einem transdisziplinären Ansatz einen Blick auf die kreativen Sprachpraktiken der ungarnsprachigen Gemeinschaft zu werfen. Wie es anhand der in der Studie vorgestellten Beispiele ersichtlich wird, nutzen Sprecher gerne die Vorteile der Zweisprachigkeit: die Tatsache, dass sie Zugang zu den Elementen von zwei (oder mehr) Codesystemen und zwei (oder mehr) Kulturen haben. Die Kontaktphänomene in Facebook-Posts kommen nicht zufällig vor, und sie sind kein Zeichen für Sprachdefizite/unvollständige (ungarische) Sprachkenntnisse, sondern bewusste und kreative Kommunikationstechniken: oft Ausdrucksmittel des Humors, Sprachspiele, Zeichen zusätzlicher Bedeutung oder anderer Stilwerte. Die Beispiele (und im weiteren Sinne der Online-Sprachgebrauch der ethnischen Ungarn in Transkarpatien) können nur mit Berücksichtigung des sprachlichen, kulturellen, politischen und öffentlichen Kontexts interpretiert und verstanden werden, in dem diese Sprachpraktiken aufgetreten sind.